Haut-Nebenwirkungen der COVID-Impfung

  • Autor(en): Natalie Marty
  • pharma-kritik-Jahrgang 43 , Nummer 6, PK1185
    Redaktionsschluss: 22. Februar 2022
  • Obwohl offenbar nach einer COVID-Impfung recht häufig Hautsymptome beobachtet werden, gibt es zurzeit keine umfassende Dokumentation dazu. Neben «banalen» lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle werden ganz verschiedene, teilweise erst nach Wochen auftretende Symptome (z.B. morbiliforme Ausschläge, Herpeszoster, Urtikaria) beschrieben, wobei ein Zusammenhang mit der Impfung nicht immer gesichert ist.
Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass nicht nur die COVID-19-Erkrankung, sondern auch die entsprechende Impfung verschiedene Hautreaktionen hervorrufen können. In einem Übersichtsartikel wurde das bis Juni 2021dazu vorhandene Wissen zusammengefasst. Insgesamt waren die nach der Impfung beobachteten Hautbefunde weitgehend selbstlimitierend. Am häufigsten sind unspezi-fische Reaktionen an der Injektionsstelle. Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ I, die wahrscheinlich auf eine Allergie gegen Inhaltsstoffe zurückzuführen sind, kommen selten vor, können aber schwerwiegend sein. Zu den Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ IV gehören unter anderem der «COVID-Arm» oder morbilliforme und Erythema-multiforme-ähnliche Hautausschläge. Auch autoimmun-vermittelte Nebenwirkungen, funktionelle Angiopathien, Pityriasis-rosea-ähnliche Hautausschläge und eine Reaktivierung von Herpes zoster wurden beobachtet. Aufgrund der Häufigkeit einiger Erkrankungen und der sehr hohen Anzahl der verabreichten Impfungen bestehen Unsicherheiten in Bezug auf die Frage, ob einige der Hautkomplikationen ohne Kausalität zufällig nach der Impfung aufgetreten sind. Swissmedic hat am 11.2.2022 im «Update zu Verdachtsmeldungen unerwünschter Wirkungen der COVID-19-Impfungen in der Schweiz» berichtet, dass eine Zunahme von Meldungen über Urtikaria beobachtet wurde, vor allem nach Boosterimpfung mit Elasomeran (mRNA-1273, Spikevax®). Die gemeldeten Fälle seien im Verhältnis zu den verabreichten Impfdosen sehr selten, ein Underreporting könne aber nicht ausgeschlossen werden. Einige der Meldungen deuten auch auf verzögert auftretende Reaktionen hin, die erst einige Tage bis zwei Wochen nach der Impfung beginnen und dann teilweise wiederholt auftreten.
Zu den dermatologischen Nebenwirkungen der COVID-Impfstoffe gibt es noch wenig Studiendaten. Swissmedic hält in einem Update vom 11. Februar 2022 fest, dass die bisher analysierten Meldungen das positive Nutzen-Risiko-Profilder in der Schweiz verwendeten Impfstoffe nicht ändern.

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Haut-Nebenwirkungen der COVID-Impfung (22. Februar 2022)
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pharma-kritik, 43/No. 6
PK1185
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