Methotrexat stört COVID-19-Impfwirkung

  • Autor(en): Etzel Gysling
  • pharma-kritik-Jahrgang 43 , Nummer 2, PK1156
    Redaktionsschluss: 3. August 2021
  • Bei Personen, die zweimal mit dem mRNA-Impfstoff von Pfizer-BioNTech (BNT162b2) geimpft worden waren, wurde die humorale Immunantwort (IgG-Antikörper) bestimmt. Diejenigen, die wegen einer immunvermittelten Krankheit mit Methotrexat behandelt wurden, hatten nur in 62% eine als adäquat beurteilte Immunantwort.   
In einer Studie wurde untersucht, ob Personen, die wegen einer immunvermittelten Krankheit – z.B. wegen einer rheumatoiden Arthritis – mit Methotrexat behandelt werden, durch einen COVID-19-Impfstoff adäquat geschützt werden. Zwei Kohorten von Personen (in New York und in Erlangen), die zweimal mit dem mRNA-Impfstoff von Pfizer-BioNTech (BNT162b2) geimpft worden waren, wurden untersucht: Die Beurteilung erfolgte in erster Linie anhand der humoralen Antwort (IgG-Antikörper). Die Immunantwort wurde bei Gesunden und bei Individuen mit einer immunvermittelten Krankheit (rheumatoide Arthritis, Psoriasis) geprüft. Bei Gesunden (n=208) und Kranken unter Biologika-Therapie (n=37) fand sich eine gute humorale Immunantwort (Antikörper bei über 90%); bei den insgesamt 45 Personen, die mit Methotrexat behandelt wurden, konnte dagegen nur bei 28 eine gute Immunantwort festgestellt werden. Bei einem Teil der Teilnehmenden wurde zudem mittels einer spektralen Flow-Zytometrie die zelluläre Antwort ermittelt. Diese ergab für Personen unter Methotrexat-Therapie keine sicher genügende CD8+-T-Zell-Antwort, wiederum im Gegensatz zu Gesunden oder anders behandelten Personen. Bisher ist allerdings nicht definitiv geklärt, wie stark die Immunantwort für einen genügenden Impfschutz sein muss. Die Schlussfolgerungen der Studie lauten daher, ergänzende Untersuchungen bei Personen unter Methotrexat-Therapie seien notwendig. Es ist nicht überraschend, dass gewisse Medikamente die Immunantwort auf COVID-19-Impfstoffe beeinflussen können. Der Ruf nach weiteren Studien ist deshalb zweifellos gerechtfertigt.

Geschätzte Lesedauer: Von 1 bis 3 Minuten

Sie sind nicht eingeloggt.

Dieser Artikel ist passwortgeschützt und kann nur von pharma-kritik-AbonnentInnen gelesen werden.
Sie haben folgende Mögklichkeiten:

Artikel mit Kreditkarte kaufen und sofort lesen!

Alternativ können Sie auch mit Paypal bezahlen:

Mit Paypal bezahlen!
Methotrexat stört COVID-19-Impfwirkung (3. August 2021)
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
pharma-kritik, 43/No. 2
PK1156
Verwandte Artikel
Login

Gratisbuch bei einem Neuabo!

Abonnieren Sie jetzt die pharma-kritik und erhalten Sie das Buch «100 wichtige Medikamente» gratis. Im ersten Jahr kostet das Abo nur CHF 70.-.

pharma-kritik abonnieren
Aktueller pharma-kritik-Jahrgang

Kennen Sie "100 wichtige Medikamente" schon?

Schauen Sie ein Probekapitel unseres Medikamentenführers an. Die Medikamente in unserem Führer wurden sorgfältig ausgesucht und konzentrieren sich auf die geläufigsten Probleme in der Allgemeinmedizin. Die Beschränkung auf 100 Medikamente beruht auf der Überzeugung, dass sich rund 90% aller allgemeinmedizinischen Probleme mit 100 Medikamenten behandeln lassen.

Die Liste der 100 Medikamente sehen Sie auf der Startseite von 100 Medikamente.
Passwort beantragen infomed mailings