pharma-kritik
Deprescribing: Pharmakotherapie optimieren
- Autor(en): Stefan Weiler, Etzel Gysling
- pharma-kritik-Jahrgang 43
, Nummer 3, PK1161
Redaktionsschluss: 29. August 2021 - Unter "Deprescribing" versteht man ein geplantes und wohl überlegtes Absetzen von Medikamenten, die in der aktuellen Situation nicht (mehr) als geeignet bezeichnet werden können. Besonders bei älteren Menschen, die mehrere Krankheiten haben und deshalb viele Medikamente einnehmen müssen, kann ein Deprescribing sinnvoll sein. Deprescribing ist keine einfache Intervention - besser ist es, schon initial oder früh zu informieren, dass ein Medikament nicht notwendigerweise für immer verschrieben wird.
Das Wichtigste in Kürze
«Deprescribing» bedeutet, Medikamente abzusetzen, die in der individuellen Situation als wahrscheinlich ungeeignet bezeichnet werden können. Besonders bei Personen, die wegen mehreren Krankheiten zahlreiche Medikamente erhalten (Polypharmazie), ist ein Deprescribing oft sinnvoll. Eine Polypharmazie kann praktisch bedeutsame Risiken mit sich bringen (z.B. erhöhte Sturzgefahr, Beeinträchtigung kognitiver Funktionen, erhöhtes Blutungsrisiko), die sich mit einem Deprescribing in vielen Fällen reduzieren lassen. Für ein adäquates Deprescribing ist es wichtig, die tatsächlich verwendeten Medikamente genau zu erfassen («Pharma-Inventar») und das Absetzen sorgfältig zu planen. Es gibt eine Reihe von Hilfsmitteln für das Deprescribing; entscheidend ist jedoch die individuelle Beurteilung in der hausärztlichen Praxis. Medikamente können nur erfolgreich abgesetzt werden, wenn alle – auch die Behandelten und allenfalls auch Angehörige – am Entscheid beteiligt sind («shared decision»).
Unter dem Begriff «Deprescribing» versteht man ein wohldurchdachtes, geplantes Absetzen von Medikamenten bei Personen, bei denen ungünstige Auswirkungen der Therapie mit (zu) vielen Medikamenten vermutet werden (1). Betroffen sind in erster Linie Individuen, die an vielen Krankheiten leiden, und damit am häufigsten (aber nicht ausschliesslich) alte Menschen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass sich das Nutzen/Risiko-Verhältnis der verschriebenen Mittel im Alter ungünstig ver&au
«Deprescribing» bedeutet, Medikamente abzusetzen, die in der individuellen Situation als wahrscheinlich ungeeignet bezeichnet werden können. Besonders bei Personen, die wegen mehreren Krankheiten zahlreiche Medikamente erhalten (Polypharmazie), ist ein Deprescribing oft sinnvoll. Eine Polypharmazie kann praktisch bedeutsame Risiken mit sich bringen (z.B. erhöhte Sturzgefahr, Beeinträchtigung kognitiver Funktionen, erhöhtes Blutungsrisiko), die sich mit einem Deprescribing in vielen Fällen reduzieren lassen. Für ein adäquates Deprescribing ist es wichtig, die tatsächlich verwendeten Medikamente genau zu erfassen («Pharma-Inventar») und das Absetzen sorgfältig zu planen. Es gibt eine Reihe von Hilfsmitteln für das Deprescribing; entscheidend ist jedoch die individuelle Beurteilung in der hausärztlichen Praxis. Medikamente können nur erfolgreich abgesetzt werden, wenn alle – auch die Behandelten und allenfalls auch Angehörige – am Entscheid beteiligt sind («shared decision»).
Unter dem Begriff «Deprescribing» versteht man ein wohldurchdachtes, geplantes Absetzen von Medikamenten bei Personen, bei denen ungünstige Auswirkungen der Therapie mit (zu) vielen Medikamenten vermutet werden (1). Betroffen sind in erster Linie Individuen, die an vielen Krankheiten leiden, und damit am häufigsten (aber nicht ausschliesslich) alte Menschen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass sich das Nutzen/Risiko-Verhältnis der verschriebenen Mittel im Alter ungünstig ver&au
Geschätzte Lesedauer: Von 13 bis 17 Minuten
Sie sind nicht eingeloggt.
Dieser Artikel ist passwortgeschützt und kann nur von pharma-kritik-AbonnentInnen gelesen werden.
Sie haben folgende Mögklichkeiten:
- Falls Sie bereits pharma-kritik-AbonnentIn sind, loggen Sie sich hier ein, oder verlangen Sie Ihre Login Daten hier.
- Sie können hier ein pharma-kritik Abonnement bestellen.
- Sie können diesen Text sofort für CHF 10.00 kaufen; Sie erhalten 24 Stunden Zugriff zur Online-Version.
Artikel mit Kreditkarte kaufen und sofort lesen!
Alternativ können Sie auch mit Paypal bezahlen:
Deprescribing: Pharmakotherapie optimieren (29. August 2021)
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
pharma-kritik, 43/No. 3
PK1161
PK1161
Verwandte Artikel
LoginGratisbuch bei einem Neuabo!
Abonnieren Sie jetzt die pharma-kritik und erhalten Sie das Buch «100 wichtige Medikamente» gratis. Im ersten Jahr kostet das Abo nur CHF 70.-.
pharma-kritik abonnieren
pharma-kritik abonnieren
-
Jahrgang 46 / 2024
Jahrgang 45 / 2023
Jahrgang 44 / 2022
Jahrgang 43 / 2021
Jahrgang 42 / 2020
Jahrgang 41 / 2019
Jahrgang 40 / 2018
Jahrgang 39 / 2017
Jahrgang 38 / 2016
Jahrgang 37 / 2015
Jahrgang 36 / 2014
Jahrgang 35 / 2013
Jahrgang 34 / 2012
Jahrgang 33 / 2011
Jahrgang 32 / 2010
Jahrgang 31 / 2009
Jahrgang 30 / 2008
Jahrgang 29 / 2007
Jahrgang 28 / 2006
Jahrgang 27 / 2005
Jahrgang 26 / 2004
Jahrgang 25 / 2003
Jahrgang 24 / 2002
Jahrgang 23 / 2001
Jahrgang 22 / 2000
Jahrgang 21 / 1999
Jahrgang 20 / 1998
Jahrgang 19 / 1997
Jahrgang 18 / 1996
Jahrgang 17 / 1995
Jahrgang 16 / 1994
Jahrgang 15 / 1993
Jahrgang 14 / 1992
Jahrgang 13 / 1991
Jahrgang 12 / 1990
Jahrgang 11 / 1989
Jahrgang 10 / 1988
Kennen Sie "100 wichtige Medikamente" schon?
Schauen Sie ein Probekapitel unseres Medikamentenführers an. Die Medikamente in unserem Führer wurden sorgfältig ausgesucht und konzentrieren sich auf die geläufigsten Probleme in der Allgemeinmedizin. Die Beschränkung auf 100 Medikamente beruht auf der Überzeugung, dass sich rund 90% aller allgemeinmedizinischen Probleme mit 100 Medikamenten behandeln lassen.
Die Liste der 100 Medikamente sehen Sie auf der Startseite von 100 Medikamente.
Die Liste der 100 Medikamente sehen Sie auf der Startseite von 100 Medikamente.