Nitrofurantoin: pulmonale und hepatische Nebenwirkungen

  • Autor(en): Natalie Marty
  • pharma-kritik-Jahrgang 44 , Nummer 6, PK1234
    Redaktionsschluss: 31. Mai 2023
Die britische Arzneimittelbehörde hat in einem Update an die mit der Verschreibung von Nitrofurantoin (Furadantin® u.a.) einhergehenden Risiken erinnert. Es wird auf einen Bericht zum Tod eines Patienten hingewiesen, der nach einer zehntägigen Behandlung mit Nitrofurantoin akute Lungenschäden erlitt und an Atemversagen starb. Wer Nitrofurantoin einnehmen muss, soll auf neue oder sich verschlimmernde Atemwegssymptome achten. Lungenreaktionen können sowohl bei kurzfristiger als auch bei langfristiger Anwendung von Nitrofurantoin auftreten. Besonders in der ersten Behandlungswoche ist erhöhte Wachsamkeit erforderlich. Zu den Symptomen einer akuten pulmonalen Reaktion gehören Fieber, Husten, Atemnot, Lungeninfiltrationen («Nitrofurantoin-Pneumonie») und Eosinophilie. Bei der subakuten und chronischen Form sind Fieber und Eosinophilie seltener. Die frühzeitige Erkennung ist wichtig, um potentiell irreversible Schäden zu vermeiden. Auch auf Anzeichen einer Leberfunktionsstörung ist zu achten. Nitrofurantoin kann einen cholestatischen Ikterus, eine chronisch-aktive Hepatitis, Autoimmunhepatitis und Leberzellnekrosen verursachen, eventuell mit tödlichem Ausgang. Eine Hepatitis kann sich schleichend und zunächst ohne offensichtliche Symptome entwickeln. Besonders bei einer längerdauernden Therapie mit Nitrofurantoin empfiehlt es sich, die Leberfunktion mit Labortests zu überwachen. 

Sollten Lungenprobleme oder eine Hepatitis auftreten, muss Nitrofurantoin sofort abgesetzt werden. Diese Publikation erinnert daran, dass sowohl eine entsprechende Überwachung als auch eine Instruktion der behandelten Personen unerlässlich ist.

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Nitrofurantoin: pulmonale und hepatische Nebenwirkungen (31. Mai 2023)
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pharma-kritik, 44/No. 6
PK1234
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