pharma-kritik
Unabhängige Quellen (Februar 2022)
- Autor(en): Etzel Gysling
- pharma-kritik-Jahrgang 43
, PK1187
Redaktionsschluss: 22. Februar 2022 -
Entzündliche Darmkrankheiten in der Schwangerschaft
Ausser Methotrexat ist in der Schwangerschaft keines der bei entzündlichen Darmkrankheiten verwendeten Medikamenten absolut kontraindiziert, aber teils wenig geprüft.
Medikamente bei Otitis media
Antibiotika sind bei Kindern unter 2 Jahren und bei länger anhaltenden Symptomen (Fieber, Otorrhoe) indiziert.
Wirkt Magnesium bei Muskelkrämpfen?
Nach wie vor ist nicht nachgewiesen, dass Magnesium bei Muskelkrämpfen besser als ein Placebo wirkt.
Therapie von Cluster-Kopfschmerzen
Akute Episoden von Cluster-Kopfschmerzen können mit ei-nem rasch wirksamen Triptan behandelt werden. Bei chronischen Beschwerden wird Verapamil (Isoptin®) empfohlen.
Medikamentös bedingte Geschmacksstörungen
Wegen Geschmacksstörungen ist es manchmal sinnvoll, ein Medikament durch ein anderes zu ersetzen.
Behandlung fokaler Epilepsien
Nach aktuellem Wissen ist Lamotrigin (Lamcital® u.a.) bei fokalen Epilepsien das Mittel der Wahl.
Entzündliche Darmkrankheiten in der Schwangerschaft
Frauen im gebärfähigen Alter, die von einer chronisch-entzündlichen Darmkrankheit (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) betroffen sind, sollten möglichst optimal behandelt sein, bevor sie eine Schwangerschaft planen. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung eines Textes im britischen «Drug and Therapeutics Bulletin». Mit der Ausnahme von Methotrexat können die zur Behandlung notwendigen Medikamente meistens auch in der Schwangerschaft weiterverabreicht werden. Aminosalizylate wie Sulfasalazin (Salazopyrin®) gelten als ungefährlich. Auch für die Thiopurine, z.B. Azathioprin (Imurek® u.a.) sind keine ungünstigen Auswirkungen bekannt. Die Autorinnen des Textes beurteilen die Anwendung von Kortikosteroiden – z.B. Budesonid (Budenofalk® u.a.) – und auch von Biologika wie Infliximab (Remicade® u.a.) zurückhaltend, aber nicht als eindeutig ausgeschlossen. Die Daten zu neueren Biologika sind allerdings sehr spärlich. Allgemein ist wichtig, dass Frauen mit entzündlichen Darmkrankheiten schon vor und während der Schwangerschaft eine relativ hohe Folsäure-Dosis (5mg/Tag) erhalten. Eine gemeinsame Betreuung durch Fachleute aus den Disziplinen Geburtshilfe und Gastroenterologie wird als wünschenswert bezeichnet.
Medikamente bei Otitis media
Gemäss einem neuen Text im amerikanischen «Medical Letter on Drugs and Therapeutics» haben sich die Behandlungsprinzipien bei einer akuten Otitis media im Kindesalter in den letzten Jahren kaum verändert. Nach wie vor wird empfohlen, bei Kindern im Alter von mehr als 2 Jahren primär schmerzlindernd zu behandeln und auf eine antibiotische Therapie zu verzichten. Bei jüngeren Kindern und bei mehr als 48 Stunden anhaltenden Symptomen (Schmerzen, Fieber, Otorrhoe) soll ein Antibiotikum eingesetzt werden. Dabei kommt in erster Linie Amoxicillin (Clamoxyl® u.a.) oder Amoxicillin/Clavulansäure (Co-Amoxiclav, Augmentin® u.a.) in Frage, letzteres besonders bei rezidivierender Otitis.
Frauen im gebärfähigen Alter, die von einer chronisch-entzündlichen Darmkrankheit (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) betroffen sind, sollten möglichst optimal behandelt sein, bevor sie eine Schwangerschaft planen. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung eines Textes im britischen «Drug and Therapeutics Bulletin». Mit der Ausnahme von Methotrexat können die zur Behandlung notwendigen Medikamente meistens auch in der Schwangerschaft weiterverabreicht werden. Aminosalizylate wie Sulfasalazin (Salazopyrin®) gelten als ungefährlich. Auch für die Thiopurine, z.B. Azathioprin (Imurek® u.a.) sind keine ungünstigen Auswirkungen bekannt. Die Autorinnen des Textes beurteilen die Anwendung von Kortikosteroiden – z.B. Budesonid (Budenofalk® u.a.) – und auch von Biologika wie Infliximab (Remicade® u.a.) zurückhaltend, aber nicht als eindeutig ausgeschlossen. Die Daten zu neueren Biologika sind allerdings sehr spärlich. Allgemein ist wichtig, dass Frauen mit entzündlichen Darmkrankheiten schon vor und während der Schwangerschaft eine relativ hohe Folsäure-Dosis (5mg/Tag) erhalten. Eine gemeinsame Betreuung durch Fachleute aus den Disziplinen Geburtshilfe und Gastroenterologie wird als wünschenswert bezeichnet.
Medikamente bei Otitis media
Gemäss einem neuen Text im amerikanischen «Medical Letter on Drugs and Therapeutics» haben sich die Behandlungsprinzipien bei einer akuten Otitis media im Kindesalter in den letzten Jahren kaum verändert. Nach wie vor wird empfohlen, bei Kindern im Alter von mehr als 2 Jahren primär schmerzlindernd zu behandeln und auf eine antibiotische Therapie zu verzichten. Bei jüngeren Kindern und bei mehr als 48 Stunden anhaltenden Symptomen (Schmerzen, Fieber, Otorrhoe) soll ein Antibiotikum eingesetzt werden. Dabei kommt in erster Linie Amoxicillin (Clamoxyl® u.a.) oder Amoxicillin/Clavulansäure (Co-Amoxiclav, Augmentin® u.a.) in Frage, letzteres besonders bei rezidivierender Otitis.
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