pharma-kritik
Kortikosteroide führen zu mehr Pseudomonas-Infekten
- Autor(en): Etzel Gysling
- pharma-kritik-Jahrgang 43
, Nummer 4, PK1171
Redaktionsschluss: 30. September 2021 - Bei COPD werden heute vermehrt inhalative Kortikosteroide eingesetzt. Die Kombination von Daten aus verschiedenen Registern lässt den Schluss zu, dass Pseudomonas-Infekte umso häufiger sind, je höher die verwendete Kortikosteroid-Dosis ist.
Kortikosteroide führen zu mehr Pseudomonas-Infekten
Inhalative Kortikosteroide (ICS) werden heute bei einer chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) wohl zu häufig eingesetzt. Sie sind namentlich für ein erhöhtes Pneumonie-Risiko verantwortlich. In einer multiregionalen Studie wurde die Frage untersucht, ob inhalative Kortikosteroide das Risiko einer Infektion mit Pseudomonas aeruginosa erhöhen. Analysiert wurden die Daten von 21'408 Personen mit einer COPD, die von 2010 bis 2017 in dänischen Ambulatorien behandelt worden waren. Die Daten aus vier grossen Datenbanken, in denen die entsprechenden Angaben registriert sind, konnten dazu miteinander verknüpft werden. 69% der Patientinnen und Patienten waren im Jahr vor der ersten im COPD-Register berücksichtigten Konsultation mit ICS – meistens Budesonid (Pulmicort® u.a.) oder Fluticason (Axotide® u.a) – behandelt worden. Insgesamt war bei 763 Personen eine Atemwegs-Infektion mit Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen worden. Das Risiko einer solchen Infektion war umso grösser, je höher die verwendeten Kortikosteroid-Dosen waren: Im Vergleich mit COPD-Kranken, die keine ICS erhalten hatten, betrug die «Hazard Ratio» (HR) bei niedriger ICS-Dosis 1,38, bei hoher ICS-Dosis dagegen hochsignifikant 3,58 (95%-Vertrauensintervall 2,75-4,65). Die Studienverantwortlichen rufen dazu auf, besonders bei COPD-Kranken mit schweren Symptomen hohe Kortikosteroid-Dosen nur mit Vorsicht einzusetzen.
Es ist üblich geworden, nicht nur Personen mit Asthma bronchiale, sondern auch solchen mit COPD via Kombinationspräparate inhalative Kortikosteroide zu verschreiben. Die vorliegende Studie erinnert an die Risiken, die man dabei eingeht..
Inhalative Kortikosteroide (ICS) werden heute bei einer chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) wohl zu häufig eingesetzt. Sie sind namentlich für ein erhöhtes Pneumonie-Risiko verantwortlich. In einer multiregionalen Studie wurde die Frage untersucht, ob inhalative Kortikosteroide das Risiko einer Infektion mit Pseudomonas aeruginosa erhöhen. Analysiert wurden die Daten von 21'408 Personen mit einer COPD, die von 2010 bis 2017 in dänischen Ambulatorien behandelt worden waren. Die Daten aus vier grossen Datenbanken, in denen die entsprechenden Angaben registriert sind, konnten dazu miteinander verknüpft werden. 69% der Patientinnen und Patienten waren im Jahr vor der ersten im COPD-Register berücksichtigten Konsultation mit ICS – meistens Budesonid (Pulmicort® u.a.) oder Fluticason (Axotide® u.a) – behandelt worden. Insgesamt war bei 763 Personen eine Atemwegs-Infektion mit Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen worden. Das Risiko einer solchen Infektion war umso grösser, je höher die verwendeten Kortikosteroid-Dosen waren: Im Vergleich mit COPD-Kranken, die keine ICS erhalten hatten, betrug die «Hazard Ratio» (HR) bei niedriger ICS-Dosis 1,38, bei hoher ICS-Dosis dagegen hochsignifikant 3,58 (95%-Vertrauensintervall 2,75-4,65). Die Studienverantwortlichen rufen dazu auf, besonders bei COPD-Kranken mit schweren Symptomen hohe Kortikosteroid-Dosen nur mit Vorsicht einzusetzen.
Es ist üblich geworden, nicht nur Personen mit Asthma bronchiale, sondern auch solchen mit COPD via Kombinationspräparate inhalative Kortikosteroide zu verschreiben. Die vorliegende Studie erinnert an die Risiken, die man dabei eingeht..
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Kortikosteroide führen zu mehr Pseudomonas-Infekten (30. September 2021)
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
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pharma-kritik, 43/No. 4
PK1171
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