Asthma: an Aspirin-Überempfindlichkeit denken!
- m -- Jenkins C, Costello J, Hodge L. Systematic review of prevalence of aspirin induced asthma and its implications for clinical practice. BMJ 2004 (21. Februar); 328: 434-40 [Link]
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 8 (2004)
, Nummer 5
Publikationsdatum: 1. Mai 2004 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Acetylsalicylsäure (ASS; Aspirin® u.a.) und andere nicht-steroidale Entzündungshemmer können Asthmaanfälle auslösen. In der Literatur variieren die Angaben zur Häufigkeit einer solchen Aspirin-Überempfindlichkeit bei Asthmakranken erheblich. Die vorliegende systematische Übersicht fand 21 randomisiert-kontrollierte Studien zu diesem Thema.
Alle Studien wurden bei Asthmakranken durchgeführt, unterschieden sich aber in den Ein- und Ausschlusskriterien und damit wohl auch in der Vortestwahrscheinlichkeit einer Aspirin-Überempfindlichkeit. Der Anteil der Personen mit Aspirin-Überempfindlichkeit - ermittelt mit oralen Provokationstests - betrug insgesamt 21% bei erwachsenen und 5% bei minderjährigen Asthmakranken. Unterschätzt wird die Häufigkeit offenbar, wenn nur anamnestische Angaben oder Krankenakten berücksichtigt werden (Prävalenz von 3%). Etwa die Hälfte der Betroffenen reagierte bereits bei ASS-Dosen unter 100 mg und fast alle reagierten auch auf Ibuprofen (Brufen® u.a.), Naproxen (Proxen® u.a.) oder Diclofenac (Voltaren® u.a.). Auf Paracetamol reagierten hingegen nur 7%, vorwiegend solche, die schon auf niedrige ASS-Dosen reagierten.
Die Daten lassen keine sicheren Rückschlüsse auf die tatsächliche Häufigkeit einer Aspirin-Überempfindlichkeit bei Asthmakranken zu. Sie zeigen aber, dass eine solche vor allem bei Erwachsenen häufiger ist, als die Betroffenen selbst wissen. Asthmakranke sollten auf jeden Fall auf die Möglichkeit einer Anfallsauslösung hingewiesen werden und Paracetamol sollte ihnen als Schmerzmittel der ersten Wahl empfohlen werden.
Zusammengefasst von Peter Ritzmann
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