Anticholinergika bei benigner Prostatahyperplasie: Zusatznutzen fraglich

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 23. Mai 2023

In einer Metaanalyse wurden 12 placebokontrollierte Studien zusammengestellt, in denen man sich mit der Behandlung von sogenannten Blasenspeichersymptomen (Pollakisurie, Nykturie, Dranginkontinenz) bei Männern mit einer benignen Prostatahyperplasie befasst hatte. Im Detail wurde untersucht, ob Männer unter einer «Basistherapie» mit Alphablockern von einer zusätzlichen Behandlung mit Anticholinergika profitieren. Durch Anticholinergika wurde die Häufigkeit von Drangepisoden um 0 bis 1,4 pro 24 Stunden reduziert, die Miktionshäufigkeit um 0,2 bis 1,1 pro 24 Stunden. Ein überzeugender Nutzen lässt sich daraus nicht ableiten, umso mehr als die Anticholinergika auch signifikant mehr Nebenwirkungen wie Harnretention, Mundtrockenheit und Obstipation hervorriefen.

Volltext der Metaanalyse aus dem «Journal of Urology»: Role of Antimuscarinics Combined With Alpha-blockers in the Management of Urinary Storage Symptoms in Patients With Benign Prostatic Hyperplasia: An Updated Systematic Review and Meta-analysis

«pharma-kritik»-Text (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Miktionsbeschwerden bei alternden Männern

News: Anticholinergika bei benigner Prostatahyperplasie: Zusatznutzen fraglich (23. Mai 2023)
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