Rauchverbote in öffentlichen Räumen sind sinnvoll
- k -- k Pell JP, Haw S, Cobbe S et al. Smoke-free legislation and hospitalizations for acute coronary syndrome. N Engl J Med 2009 (31. Juli); 359: 482-91 [Link]
- Zusammenfassung: Renato L. Galeazzi
- infomed screen Jahrgang 12 (2008)
, Nummer 6
Publikationsdatum: 1. November 2008 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Rauchverbote in öffentlich zugänglichen geschlossenen Räumen sind überall dort umstritten, wo sie noch nicht bestehen. Ausser der unbestrittenen Lebensqualitätsverbesserung für Nichtraucher ist jedoch der Nutzen bezüglich Gesundheit nicht hieb- und stichfest bewiesen. Mehrere Studien zeigen einen mehr oder weniger deutlichen Rückgang der Hospitalisationen wegen koronarer Herzkrankheit, stützen sich aber immer auf retrospektive Daten mit all den damit verbundenen Unsicherheiten. In Schottland wurde Ende März 2006 ein weitgehendes Rauchverbot in öffentlichen Räumen erlassen und es ergab sich so die Gelegenheit, prospektiv die Häufigkeit von Hospitalisierungen wegen eines akuten Koronarsyndroms vor und nach Umsetzung des Gesetzes zu untersuchen.
Zehn Monate vor dem Rauchverbot wurden mit den gleichen Monaten im Jahr nach der Einführung verglichen. Alle Behandelten mit einem akutem Koronarsyndrom in 9 Spitälern, die zwei Drittel der schottischen Bevölkerung betreuen, wurden eingeschlossen, wurden nach ihren Rauchgewohnheiten befragt und es wurde ihr Cotinin-Spiegel im Serum bestimmt. Über alles gesehen nahmen diese Spitaleinweisungen um 17% ab, in den vorherigen 10 Jahren jedoch nur um 3% jährlich und in England zur gleichen Zeit nur um 4%. Auch die Zahl der nicht hospitalisierten Personen, die an einem akuten Koronarsyndrom starben, nahm um 6% ab. Bei Personen, die rauchten, betrug die Abnahme 14%, bei denjenigen, die früher geraucht hatten, 19% und bei Nichtrauchern und Nichtraucherinnen 21%. Letztere berichteten auch über weniger Rauchexpositionen, was sich mit den gemessenen Cotinin-Serumkonzentrationen bestätigen liess.
Je länger die Rauchverbote bestehen, desto besser wird der Nutzen für die Volksgesundheit nachgewiesen. Zu den besten Studien gehört die vorliegende aus Schottland, welche den frühen Nutzen solcher Verbote prospektiv und genau definiert untersucht. Ausser mit dem Vorwurf, dass eine «historische» Kontrolle gewählt wurde, kann diese Studie kaum kritisiert werden. Die Ergebnisse sind eindeutig und relevant. Zu hoffen ist, dass der Effekt auch über die Zeit anhält, was sicher noch zu beweisen sein wird.
Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi
Standpunkte und Meinungen
- Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
-
Jahrgang 2024
Jahrgang 2023
Jahrgang 2022
Jahrgang 2021
Jahrgang 2020
Jahrgang 2019
Jahrgang 2018
Jahrgang 2017
Jahrgang 2016
Jahrgang 2015
Jahrgang 2014
Jahrgang 2013
Jahrgang 2012
Jahrgang 2011
Jahrgang 2010
Jahrgang 2009
Jahrgang 2008
Jahrgang 2007
Jahrgang 2006
Jahrgang 2005
Jahrgang 2004
Jahrgang 2003
Jahrgang 2002
Jahrgang 2001
Jahrgang 2000
Jahrgang 1999
Jahrgang 1998
Jahrgang 1997