Bei Männern ist eine zweite Thromboembolie häufiger
- m -- McRae S, Tran H, Schulman S et al. Effect of patient's sex on risk of recurrent venous thromboembolism: a meta-analysis. Lancet (29. Juli) 2006; 368: 371-8 [Link]
- Zusammenfassung: Renato L. Galeazzi
- infomed screen Jahrgang 11 (2007)
, Nummer 1
Publikationsdatum: 1. Januar 2007 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Wiederholte Thromboembolien sind häufig. Es wird angenommen, dass ein Viertel der Betroffenen ein zweites Ereignis durchmachen und dass von diesen jede(r) zwanzigste daran stirbt! Zudem ist das postthrombotische Syndrom bei rezidivierenden Thrombosen der unteren Extremität häufiger und schwerer und rezidivierende Lungenembolien verursachen schwer behandelbare pulmonale Hypertonien. Die Kenntnis von prädisponierenden Faktoren ist daher wichtig.
In diese Meta-Analyse wurden 15 Studien eingeschlossen, in denen Personen mit objektivierten Thromboembolien mindestens 1 Monat lang antikoaguliert und nach dem Absetzen der Therapie prospektiv über eine längere Zeit nachkontrolliert wurden. Sowohl randomisiert-kontrollierte als auch Beobachtungsstudien wurden eingeschlossen (aber separat evaluiert). Die Analyse ergab ein um 60% erhöhtes Redizivrisiko für ein thromboembolisches Ereignis bei Männern, sowohl in der Gruppe, für deren erstes Ereignis ein auslösendes Moment vorhanden war (z.B. Immobilität) als auch bei denen ohne einen solchen bekannten – vorübergehenden – Faktor. Studienunterschiede wie unterschiedliche Nachkontrollzeiten hatten keinen Einfluss auf das Resultat. Dass der Unterschied durch Schwangerschaften oder hormonelle Antikonzeption verursacht wäre (bei Frauen vorübergehende Risikosituationen), konnte ausgeschlossen werden.
Diese Studie ergab ein unerwartetes Resultat, betrachtete man doch bisher Frauen als viel thrombosegefährdeter als Männer. Obwohl es im Einzelfall wohl wenig nützt zu wissen, dass es auf zwei Frauen mit einem Rezidiv drei Männer trifft, so hilft diese Erkenntnis doch, bei beiden Geschlechtern die Antikoagulation gut einzustellen und bei Rezidivverdacht eine korrekte Abklärung zu verordnen.
Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi
Standpunkte und Meinungen
- Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
-
Jahrgang 2024
Jahrgang 2023
Jahrgang 2022
Jahrgang 2021
Jahrgang 2020
Jahrgang 2019
Jahrgang 2018
Jahrgang 2017
Jahrgang 2016
Jahrgang 2015
Jahrgang 2014
Jahrgang 2013
Jahrgang 2012
Jahrgang 2011
Jahrgang 2010
Jahrgang 2009
Jahrgang 2008
Jahrgang 2007
Jahrgang 2006
Jahrgang 2005
Jahrgang 2004
Jahrgang 2003
Jahrgang 2002
Jahrgang 2001
Jahrgang 2000
Jahrgang 1999
Jahrgang 1998
Jahrgang 1997