Bild des Monats Januar 2005: Stechpalme (Ilex aquifolium)
Bild des Monats Februar 2005: Mispeln (Mespilus germanica)
Bild des Monats März 2005: Kamelie (Camellia japonica)
Bild des Monats April 2005: Veilchen (Viola odorata)
Bild des Monats Mai 2005: Beinwell (Wallwurz, Symphytum officinale)
Bild des Monats Juni 2005: Storchenschnabel (Geranium x magnificum)
Bild des Monats Juli 2005: Trichterwinde (Ipomoea violacea)
Bild des Monats September 2005: Scheuchzers Wollgras (Eriophorum scheuchzeri)
Bild des Monats Oktober 2005: Salbei (Salvia sp.)
Bild des Monats November 2005: Glockenrebe (Cobaea scandens)
Bild des Monats Dezember 2005: Meyer-Zitrone (Citrus x meyeri)
Das Veilchen, Frühlingssymbol par excellence, blüht jetzt und erfreut uns nach dem langen Winter mit Farbe und Duft. Tatsächlich denkt man zuerst eher an das Mörike-Gedicht (http://www.garten-literatur.de/Leselaube/moerike.htm) als an medizinische oder kulinarische Anwendungen. Diese gibt es jedoch durchaus: ein Sirup aus Blüten und Blättern soll sich besonders für brocnhiale Beschwerden eignen. Veilchentee soll für die verschiedensten Beschwerden gut sein, nicht zuletzt dank des Gehaltes an Salicylsäure. Aber auch im Salat oder in der Suppe kann ein Veilchen nicht schaden.
Viele Leute kennen den Beinwell als Heilpflanze. Die zu den Borraginaceae (Borretschgewächsen) gehörende Pflanze hat eine lange Tradition in der Volksmedizin. Aus Blättern und frischen oder getrockneten Beinwellwurzeln kann ein Extrakt hergestellt werden, dem entzündungshemmende Eigenschaften – z.B. bei der Wundheilung – zugeschrieben werden.. Man findet Beinwell auch heute noch in mehreren Präparaten zur lokalen Anwendung (z.B. Kytta®). Da die Beinwellextrakte hepatotoxisch und kanzerogen sein können, ist aber vor der innerlichen Anwendung und vor der Applikation auf offene Wunden zu warnen. Viele Fachleute raten auch davon ab, Beinwellpräparate chronisch (länger als etwa 4 Wochen pro Jahr) anzuwenden. In der Schweiz enthält die Patienteninformation von Kytta® jedoch keinen entsprechenden Hinweis.
Die zahlreichen Storchenschnabel-Arten gehören nicht zur gleichen Familie wie die Geranien in unseren Blumenkisten (diese heissen richtig Pelargonien). Allerdings hat auch die Bezeichnung „Pelargonien“ mit dem Storch zu tun, sie leitet sich vom griechischen Wort für Storch (pelargos) ab. Aber für ein bisschen sprachliche Verwirrung ist die Botanik ja immer wieder gut.
Hier ist eine beliebte Storchenschnabel-Variante abgebildet, die sich aus einer Kreuzung von zwei Arten herleitet. Im Gegensatz zu den „kommunen“ Storchenschnäbeln (G. sanguineum und G. robertianum), die zu verschiedenen medizinischen Zwecken (Wundheilung, bei Durchfall, Blasenentzündung) eingesetzt worden sind, hat die Gartenvariante „magnificum“ keinen bekannten medizinischen Nutzen.
Die Trichterwinde («Morning Glory»), hier in Gesellschaft von ein paar Clematis-Blüten, ist einerseits als prächtige Gartenpflanze beliebt, anderseits aber in manchen Ländern als Unkraut verhasst, da sie sich rasch ausbreitet und wächst. Ihre Samen haben halluzinogene Eigenschaften, weil sie Lysergsäureamid (Ergin) enthalten. Lysergsäureamid ist nahe verwandt mit LSD (Lysergsäurediäthylamid) und wurde ebenfalls vom Schweizer Chemiker Albert Hofmann (siehe: http://en.wikipedia.org/wiki/Albert_Hofmann) identifiziert. Die Azteken haben aus Samen von Windengewächsen halluzinogene Zaubetränke (z.B. Ololiuhqui) hergestellt. Auch die Süsskartoffel («sweet potato») gehört zu den Ipomoea-Arten, enthält aber keine Halluzinogene!
Für einmal keine Heilpflanze, aber immerhin eine von einem Arzt (dem Zürcher Stadtarzt Johann Jakob Scheuchzer) anfangs des 18. Jahrhunderts beschriebene Alpenpflanze. Das Wollgras kommt aber auch auf den nordamerikanischen Kontinent vor, z.B. in der arktischen Zone von Kanada. Die sehr feinen „Kätzchen“ am Stengelende sind im Juli bis August an sumpfigen Stellen der Alpen manchmal in grosser Zahl zu sehen. (Das Bild stammt aus den Berner Alpen.) Courtesy Peter Heath.