• Verstärktes Thromboembolie-Risiko unter der Kombination von Kontrazeptiva und nichtsteroidalen Entzündungshemmern
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 30. April 2024

In einer dänischen Kohortenstudie, die sich auf Frauen im Alter zwischen 15 und 50 Jahren bezog, ergab sich, dass eine Behandlung mit nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAID) wie zum Beispiel Ibuprofen (Brufen® u.a.), Diclofenac (Voltaren® u.a.) oder Naproxen (Apranax® u.a.) bei dieser Personengruppe das Risiko einer venösen Thromboembolie signifikant erhöht. Auf 100'000 Frauen ist mit 4 zuätzlichen Fällen einer venösen Thromboembolie zu rechnen. Bei Frauen, die auch eine hormonelle Kontrazeption durchführten, war das Risiko noch höher (sofern es sich um eine Kontrazeption handelte, bei der per se ein erhöhtes Thromboembolie-Risiko bestand). So führte die Kombination von NSAID mit einer «Hochrisiko»-Kontrazeption zu 23 und die Kombination von NSAID mit einer «Normalrisiko»-Kontrazeption zu 11 zusätzlichen Thromboembolie-Fällen pro 100'000 Frauen.

Volltext der Studie aus dem BMJ: Venous thromboembolism with use of hormonal contraception and non-steroidal anti-inflammatory drugs: nationwide cohort study

  • Protonenpumpenhemmer erhöhen bei Säuglingen Infektrisiko
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 11. April 2024

Protonenpumpenhemmer werden bei Kindern vor allem zur Behandlung einer gastroösophagealen Refluxkrankheit eingesetzt – wobei zu beachten ist, dass bei sehr vielen Säuglingen ein Reflux zu beobachten ist, der spontan verschwindet, wenn sie in die Phase des Aufstehens und Gehens kommen, und der deshalb keiner Behandlung bedarf.
In einer französischen Kohortenstudie wurden die Daten von über 1,2 Millionen Säuglingen ausgewertet. Man stellte fest, dass diejenigen, die einen Protonenpumpenhemmer bekommen hatten, signifikant häufiger eine ernsthafte Infektion erlitten hatten als diejenigen in der Kontrollgruppe, und zwar im Bereich des Magen-Darm-Trakts, der Atemwege, der Harnwege, des muskuloskelettalen und des Nervensystems. Für alle Infektionen zusammen wurde eine «Hazard Ratio» von 1,34 (1,32–1,36) berechnet.

Volltext der Studie aus «JAMA Pediatrics»: Proton Pump Inhibitor Use and Risk of Serious Infections in Young Children

Früherer BDN-Text: Protonenpumpenhemmer erhöhen Asthma-Risiko bei Kindern

  • Steroide in der Schwangerschaft scheinen bei Säuglingen zu vermehrten Infekten beizutragen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 2. April 2024

Bei schwangeren Frauen, bei denen mit einer Frühgeburt zu rechnen ist, gilt es als Standard, ein Steroid zu verabreichen, um beim Neugeborenen Atemprobleme zu verhindern. In einer Kohortenstudie (in der die Daten von über 1,9 Millionen Schwangerschaften analysiert worden waren) zeigte sich nun, dass Säuglinge, deren Mütter während der Schwangerschaft ein Steroid erhalten hatten, ein höheres Risiko haben, an einer schwerwiegenden Infektion zu erkranken; gegenüber Säuglingen, die keine intrauterine Steroidexposition aufwiesen, war namentlich das Risiko einer Sepsis, Pneumonie und Gastroenteritis signifikant erhöht.

Volltext der Studie aus dem BMJ: Association between antenatal corticosteroids and risk of serious infection in children: nationwide cohort study

Früherer BDN-Text: Steroide in der Schwangerschaft erhöhen Risiko einer psychischen Erkrankung beim Kind