• Periostitis durch Voriconazol (Vfend® u.a.)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 31. Oktober 2023

In der FDA-Nebenwirkungsdatenbank finden sich mindestens 143 Meldungen, die eine Periostitis beschreiben, die unter einer Behandlung mit dem Triazol-Antimykotikum Voriconazol aufgetreten ist. (Typische Symptome einer Periostitis sind Muskel- oder diffuse Knochenschmerzen.) Gemäss einer Disproportionalitätsanalyse ist dies eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Meldungen – die «Relative Reporting Ratio» betrug 583,6 (472,4–721,1) –, so dass von einem positiven Signal auszugehen ist. Als Ursache für die Periostitis dürfte das im Voriconazol-Molekül enthaltene Fluorid in Frage kommen.  
Bei anderen Triazol-Antimykotika konnte bislang kein Zusammenhang mit einer Periostitis nachgewiesen werden.

Volltext der Studie aus «Scientific Reports: Using disproportionality analysis to explore the association between periostitis and triazole antifungals in the FDA Adverse Event Reporting System Database

Früherer BDN-Text: Plattenepithelkarzinome durch Voriconazol (Vfend® u.a.)

  • Protonenpumpenhemmer und Rhabdomyolyse
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 26. Oktober 2023

Gemäss einer Analyse, die mit Daten aus der Nebenwirkungsdatenbank der FDA durchgeführt wurde, scheinen Protonenpumpenhemmer mit einer Rhabdomyolyse assoziiert zu sein. Man hatte 4471 Fälle einer Rhabdomyolyse identifiziert, wovon 57 Fälle einem Protonenpumpenhemmer zugeschrieben worden waren. Mit diesen Zahlen ergab die Gegenüberstellung von Protonenpumpenhemmern und Rhabdomyolysen eine «Reporting Odds Ratio» (ROR) von 2 (1,57–2,65), was als positives Signal zu werten ist,

Volltext der Studie aus «Therapeutic Advances in Drug Safety»: Association between proton pump inhibitors and rhabdomyolysis risk: a post-marketing surveillance using FDA adverse event reporting system (FAERS) database

  • Keratomalazie durch topische nichtsteroidale Entzündungshemmer
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 19. Oktober 2023

Augentropfen mit nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAID) werden zur Behandlung von Entzündungen oder Schmerzen im Auge eingesetzt, zum Beispiel nach einem ophthalmologischen Eingriff. Wie die neuseeländische Arzneimittelbehörde warnt, können solche Augentropfen eine Keratomalazie verursachen (die sich mit verschwommenem Sehen, Schmerzzunahme oder vermehrter Sekretion äussert und die im schlimmsten Fall mit einer Hornhautperforation und Sehverlust enden kann). Begünstigt wird die Keratomalazie, wenn die NSAID-Augentropfen häufig oder länger angewendet werden, wenn gleichzeitig Steroide verabreicht werden, wenn zusätzlich eine Infektion im Auge oder eine Grundkrankheit wie rheumatoide Arthritis oder Diabetes mellitus besteht oder wenn kürzlich komplexe oder wiederholte Augenoperationen stattgefunden haben.

Mitteilung der neuseeländischen Arzneimittelbehörde: Ocular nonsteroidal anti-inflammatory drugs (NSAIDs) and corneal melting