Kontinuierliche Gabe von Nitroglycerin: Kein Nutzen bei Hitzewallungen

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 1. Februar 2024

Stickstoffmonoxid (NO) ist ein potenter Vasodilatator und spielt bei der Entstehung von Hitzewallungen eine wichtige Rolle. Die vasodilatierende Wirkung von Nitroglycerin wird ebenfalls über die Freisetzung von Stickstoffmonoxid vermittelt. Die ununterbrochene Anwendung von Nitroglycerin führt aber zu einer Verarmung an Stickstoffmonoxid (und deshalb zu einer Nitrattoleranz).
Ob sich dieser Mechanismus auch im klinischen Alltag nutzen lässt, wurde in einer 12-wöchigen Doppelblindstudie geprüft. 134 Frauen, die sich in der Peri- oder Postmenopause befanden und täglich unter mehrmaligen Hitzewallungen litten, erhielten ein Nitroglycerin- oder ein Placebo-Pflaster, das alle 24 Stunden durch ein neues ersetzt wurde. Die Nitroglycerin-Dosis betrug zu Beginn 0,2 mg/h und konnte je nach Wirkung und Verträglichkeit auf 0,6 mg/h erhöht werden. Wie sich zeigte, liess sich die Zahl jeglicher Hitzewallungen sowie die Zahl der mittelschweren bis schweren Hitzewallungen mit Nitroglycerin gegenüber Placebo nicht signifikant vermindern.

Kurzform der Studie aus «JAMA Internal Medicine»: Efficacy of Continuous Transdermal Nitroglycerin for Treating Hot Flashes by Inducing Nitrate Cross-tolerance in Perimenopausal and Postmenopausal Women

News: Kontinuierliche Gabe von Nitroglycerin: Kein Nutzen bei Hitzewallungen (1. Februar 2024)
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