Interaktion zwischen Amiodaron (Cordarone® u.a.) und Antikoagulantien führt zu vermehrten Blutungen

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 22. Dezember 2023

Amiodaron kann, weil es CYP3A4 und das P-Glykoprotein hemmt, den Abbau von Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) verlangsamen. Dass diese Interaktion auch klinische Bedeutung hat, zeigt eine grosse retrospektive Studie. Innerhalb einer Kohorte von rund 90'000 Patientinnen und Patienten, die wegen eines Vorhofflimmerns mit Rivaroxaban oder Apixaban blutverdünnt waren, wurden diejenigen, die zur Rhythmuskontrolle Amiodaron erhalten hatten, mit denjenigen verglichen, die Flecainid (Tambocor®) oder Sotalol bekommen hatten. Als primären Endpunkt wählte man die Häufigkeit von intrakraniellen oder sonstigen schwerwiegenden Blutungen. Solche Ereignisse traten in der Amiodaron-Gruppe mit einer Rate von 56,5 pro 1000 Personenjahre auf; in der Flecainid/Sotalol-Gruppe waren es mit 39 pro 1000 Personenjahre signifikant weniger.

Kurzform der Studie aus den «Annals of Internal Medicine»: Risk for Bleeding-Related Hospitalizations During Use of Amiodarone With Apixaban or Rivaroxaban in Patients With Atrial Fibrillation

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