Brustkrebs: Prophylaxe mit Tamoxifen bleibt umstritten
- r -- IBIS investigators. First results from the international breast cancer intervention study (IBIS-I): a randomised prevention trial. Lancet 2002 (14. September); 360: 817-24 [Link]
- Kommentiert von:
- infomed screen Jahrgang 6 (2002)
, Nummer 11
Datum der Ausgabe: November 2002
In dieser Doppelblindstudie erhielten über 7000 gesunde Frauen, die ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko hatten (z.B. positive Familienanamnese), fünf Jahre lang entweder Tamoxifen (Nolvadex® u.a., 20 mg/Tag) oder Placebo. Nach einer medianen Beobachtungszeit von über 4 Jahren zählte man in der Tamoxifen- Gruppe rund ein Drittel weniger Mammakarzinome. Dagegen war unter Tamoxifen das Risiko, an einem Endometriumkarzinom zu erkranken oder ein thromboembolisches Ereignis zu erleiden, mindestens doppelt so hoch. Auch die Gesamtmortalität war in der Tamoxifen-Gruppe signifikant höher. Somit bleibt der abschliessende Nutzen einer Brustkrebs- Prophylaxe mit Tamoxifen unklar, was sich in anderen, ähnlichen Studien ebenfalls gezeigt hatte.
Auf Grund der Tatsache, dass durch Tamoxifen die Inzidenz kontralateraler Mammakarzinome verhindert wird, untersuchten die Studienverantwortlichen den prophylaktischen Wert von Tamoxifen bei Frauen mit einem hohen Brustkrebsrisiko. Beeindruckend ist die Risikoverminderung um 32% in der mit Tamoxifen behandelten Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Auf der anderen Seite erhöht Tamoxifen das Thromboembolie-Risiko, so dass ein Ersatz durch einen Aromatasehemmer nahe liegt. Entsprechende Studien laufen
Standpunkte und Meinungen
- Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
Copyright © 2021 Infomed-Verlags-AG
-
Jahrgang 2021
Jahrgang 2020
Jahrgang 2019
Jahrgang 2018
Jahrgang 2017
Jahrgang 2016
Jahrgang 2015
Jahrgang 2014
Jahrgang 2013
Jahrgang 2012
Jahrgang 2011
Jahrgang 2010
Jahrgang 2009
Jahrgang 2008
Jahrgang 2007
Jahrgang 2006
Jahrgang 2005
Jahrgang 2004
Jahrgang 2003
Jahrgang 2002
Jahrgang 2001
Jahrgang 2000
Jahrgang 1999
Jahrgang 1998
Jahrgang 1997