Lokalbehandlung der Fussmykose

  • m -- Hart R, Bell-Syer SE, Crawford F et al. Systemic review of topical treatments for fungal infections of the skin and nail of the feet. BMJ 1999 (10. Juli); 319: 79-82 [Link]
  • Kommentar: Thomas Rakosi
  • infomed screen Jahrgang 3 (1999) , Nummer 7
    Publikationsdatum: 1. August 1999
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Studienziele

Fussmykosen werden in erster Linie lokal behandelt. Ziel dieser Metaanalyse war es, die Wirksamkeit lokal wirksamer Präparate auf Haut- und Nagelmykose des Fusses zu vergleichen und die Behandlungskosten zu evaluieren.

Methoden

Für diese Metaanalyse wurden randomisierte Studien berücksichtigt, in denen verschiedene Lokalbehandlungen miteinander oder mit Placebo verglichen wurden und die bis Dezember 1997 publiziert worden waren. Die Studien mussten 12 Qualitätskriterien standhalten. Gesucht wurde hauptsächlich in diversen medizinischen Datenbanken.

Ergebnisse

72 Studien erfüllten sämtliche Bedingungen, zwei davon konzentrierten sich auf die Behandlung von Nagelmykosen. In den restlichen 70 Studien wurden zur lokalen Hautbehandlung hauptsächlich Imidazole (z.B. Miconazol; Daktarin®) und Allylamine (z.B. Terbinafin; Lamisil®) eingesetzt. In 17 Studien wurden 1- bis 2%ige Imidazolpräparate mit Placebo verglichen. In 12 Studien erfolgte der Vergleich von 1%igen Allylaminpräparaten mit Placebo und in weiteren 12 Studien wurden Allylamine den Imidazolen gegenübergestellt. Verglichen mit Placebo wurden unter Imidazolderivaten 46% weniger Therapieversager festgestellt, unter Allylaminen waren es 70% weniger. Mit Allylaminen wurde die Therapie im Vergleich zu Imidazolpräparaten 12% häufiger erfolgreich abgeschlossen, was nur knapp statistisch signifikant war. Imidazolpräparate sind in Grossbritannien um fast die Hälfte billiger als Terbinafin und erst noch rezeptfrei erhältlich. Wurden die ärztlichen Kosten bei einer Allylamintherapie hinzugerechnet, erwies sich ein Behadlungsdurchgang ungefähr 2,5mal teuer als eine Behandlung mit Imidazolen.

Schlussfolgerungen

Imidazolderivate wirken bei der Lokalbehandlung einer Fussmykose fast gleich gut wie die teureren Allylamine.  

In dieser Arbeit wird gezeigt, dass in England bereits bei den Präparaten zur lokalen Fusspilz-Behandlung gespart wird. Bewusst sollen die am meisten wirksamen Allylamine aus Kostengründen zurückgehalten werden. Wo hört es auf, wenn es bereits bei der Fusspilz-Creme anfängt?

Ein ungleich höheres Sparpotential ergäbe sich, wenn nur die wirklichen Mykosen – und nicht die oft ähnlich aussehenden Dermatosen und verschiedenen Nagelerkrankungen – mit Antimykotika lege artis behandelt würden.

Thomas Rakosi

Standpunkte und Meinungen
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Lokalbehandlung der Fussmykose ( 1999)