Diuretika sind immer noch die erste Wahl für die Hypertoniebehandlung

Es fehlt an Vergleichen zwischen den einzelnen Antihypertensiva als Erstlinien-Monotherapie, zudem wurden die meisten Untersuchungen als randomisierte Studien konzipiert und entsprechen demnach nicht der «realen Welt». Anhand von Daten aus neun grossen Datenbanken aus fünf Ländern wurde untersucht, wie sich die Antihypertensiva-Gruppen (Thiazide und ähnliche Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensinrezeptor-Antagonisten, Dihydropyridin-Kalziumantagonisten und Nicht-Dihydropyridin-Kalziumantagonisten) in Bezug auf Effekte (bezüglich Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Hirnschlag) und Nebenwirkungen unterscheiden. Die Daten stammen von fast fünf Millionen Personen unter einer Monotherapie.

Die Thiazide waren sowohl in Bezug auf die Wirkung als auch auf die Nebenwirkungen den anderen Medikamentenklassen überlegen (ausser bei Hypokaliämie und Hyponatriämie). Am schlechtesten schnitten die Nicht-Dihypropyridin-Kalziumantagonisten ab. Zwischen den anderen Wirkstoffen bestand kein Unterschied im Effekt.

Eine längst überfällige Untersuchung, die zeigt, dass ältere Antihypertensiva, insbesondere Diuretika, keineswegs obsolet sind. Schade, dass Chlortalidon als Monosubstanz in der Schweiz nicht mehr erhältlich ist. 

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Diuretika sind immer noch die erste Wahl für die Hypertoniebehandlung ( 2020)