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Bariatrische Chirurgie senkt Gewicht auch langfristig
- k -- Adams TD, Davidson LE, Litwin SE, et al. Weight and metabolic outcomes 12 years after gastric bypass. N Engl J Med 2017 (21. September); 377: 1143-55 [Link]
- Zusammenfassung: Felix Schürch
- infomed screen Jahrgang 22 (2018)
, Nummer 1
Publikationsdatum: 16. Januar 2018 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Bariatrische Operationen werden zur Senkung des Körpergewichtes bei krankhaftem Übergewicht vorgenommen – genau so relevant ist jedoch auch der Einfluss der chirurgischen Intervention auf Kreislauf und Stoffwechsel. Die Forschenden der vorliegenden prospektiven Studie aus den USA beobachteten daher zusätzlich zum Gewichtsverlauf auch die Häufigkeit und den Verlauf von Diabetes, Bluthochdruck und Hyperlipidämie nach dem Eingriff. Dabei wurden drei Gruppen von Personen verglichen: Eine Gruppe umfasste die Operierten - sie erhielten alle einen Y-Roux-Magenbypass. Eine Gruppe «Nicht-Operiert 1» schloss Personen ein, bei denen es trotz Indikation nicht zur Operation kam – der Verzicht war hier meistens dadurch bedingt, dass die zuständige Versicherung die Kostenübernahme ablehnte. Als weitere Kontrolle wurde eine Gruppe «Nicht-Operiert 2» gebildet, indem ein vergleichbares Kollektiv aus der Bevölkerung einbezogen wurde. Die 12 Jahre dauernde Beobachtungszeit erstreckte sich über die Jahre 2000 bis 2013. In jede der drei Gruppen konnten rund 300 bis 400 Individuen eingeschlossen werden. Alle hatten einen BMI von ≥35 kg/m2 und waren zwischen 40 und 50 Jahre alt, 80% von ihnen waren Frauen. Die Daten von mehr als 90% der Teilnehmenden konnten über die gesamte Studiendauer in regelmässigen Abständen erfasst werden.
Die Verminderung des Gewichts betrug bei den Operierten nach 12 Jahren durchschnittlich 35 kg (95 % CI, 38,4-41,7), was einer Gewichtsabnahme von 26,9% entspricht. Bei den Nicht-Operierten der Gruppen 1 und 2 blieb das Gewicht praktisch unverändert. Die Inzidenz für Diabetes lag bei der Gruppe mit den Operierten nach 12 Jahren bei 3% (8 von 303), im Vergleich dazu bei 26% in den beiden Gruppen der Nicht-Operierten. Ein normaler Zuckerstoffwechsel wurde bei der Hälfte von 84 Operierten beobachtet, die am Anfang der Studie noch einen Diabetes hatten. Ähnlich günstige Resultate der Operation konnte die Studie auch beim Bluthochdruck und bei der Hyperlipidämie nachweisen.
Die Daten der Studie helfen uns, jemanden im Entscheidungsprozess rund um eine bariatrische Operation zu beraten und zu begleiten. Es kann klar aufgezeigt werden, was von einem Magenbypass erwartet werden darf: bei der Gewichtsabnahme und bei der Risikoreduktion hinsichtlich Begleiterkrankungen der Adipositas. Nebenbei zeigt die Studie aber auch, dass das Leben nach der Gewichtsabnahme nicht unbedingt leichter wird. Die Lebensqualität, welche die Studie anhand eines Fragekatalogs ebenfalls erfasste, zeigte weniger deutlich eine Verbesserung nach einer Operation. Und sieben Menschen starben an Suizid, alle aus der Gruppe der Operierten.
Zusammengefasst und kommentiert von Felix Schürch
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