TELEGRAMM: Funktionelle Bildgebung bei Wachkoma

Die Häufigkeit von klinischen Fehldiagnosen eines Wachkomas («persistent vegetative state») oder von Zuständen mit minimalem Bewusstsein («minimally conscious state») kann bis zu 40% betragen. In dieser belgischen Studie fand man bei den mit einer Positron-Emissions-Tomographie (PET) untersuchten Kranken, die wegen eines durch Unfall oder Krankheit verursachten Wachkomas hospitalisiert waren, eine diagnostische Sensitivität von 93% und eine Übereinstimmung des Befundes mit dem sogenannten klinischen «Coma Recovery Scale Revised»-Messsystem in 85%. Für die funktionelle Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) betrugen die entsprechenden Werte 45% bzw. 63%. Verlauf und Prognose konnten mit der PET bei 74%, mit der funktionellen MRT bei 56% der Untersuchten korrekt vorhergesagt werden. Vor allem die PET kann aufgrund dieser Ergebnisse bei dieser für alle Beteiligten schwerwiegenden Diagnose einen wichtigen Beitrag zur klinischen Gesamtbeurteilung und zur Prognose leisten. Die funktionelle MRT ist dazu weniger geeignet.

Telegramm von Niklaus Löffel

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infomed-screen 18 -- No. 4
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Funktionelle Bildgebung bei Wachkoma ( 2014)