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Alkohol und Gichtanfälle
- a -- Neogi T, Chen C, Niu J et al. Alcohol quantity and type on risk of recurrent gout attacks: An internet-based case-crossover study. Am J Med (April 2014); 127: 311-18 [Link]
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 18 (2014)
, Nummer 3
Publikationsdatum: 3. Juni 2014 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Dass Alkoholkonsum Gichtanfälle auslösen kann, ist eine altbekannte Tatsache. Weniger klar ist aber, ob dies erst ab einer bestimmten Minimaldosis zutrifft und ob es für Bier, Spirituosen und Wein im gleichen Mass gilt. So erschien z.B. in einer epidemiologischen Studie der Konsum von Wein nicht mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer Gicht assoziiert zu sein (infomed-screen, Juli 2004). In der aktuellen Studie wurden im Gegensatz zu jener Studie Personen mit einer bereits bekannten symptomatischen Gicht untersucht. Diese wurden über das Internet rekrutiert und aufgefordert, bei Auftreten von Gichtsymptomen und mehrmals im Intervall online Angaben über den Alkoholkonsum und andere Faktoren in den vorangegangenen 24 Stunden zu machen. Die Verhältnisse vor den Gichtanfällen wurden mit denjenigen vor den Kontrolltagen verglichen, womit jeweils Episoden bei der gleichen Person miteinander verglichen wurden (sog. «case-crossover»-Design).
Von den 724 mehrheitlich männlichen Studienteilnehmenden wurden im Laufe eines Beobachtungsjahres 1'434 Gichtanfälle gemeldet. Im Vergleich mit den Kontrolltagen hatten die Betroffenen vor den Gichtanfällen häufiger und in höherer Dosis alkoholische Getränke konsumiert. Bereits für 3 bis 4 Drinks war das Risiko für einen Gichtanfall signifikant erhöht («odds ratio» 1,51; 95% CI 1,09-2,09) gegenüber einem Tag ohne Alkoholeinnahme und stieg bei höherer Dosis stark an. Eine dosisabhängige Zunahme des Gichtanfallrisikos fand sich für Wein, Bier und Spirituosen in einem vergleichbaren Ausmass.
Diese Studie untersuchte den kurzfristigen Einfluss verschiedener Faktoren auf das Anfallsrisiko bei einer bekannten Harnsäuregicht. Bezüglich Alkoholkonsum sprechen die Resultate dafür, dass die Dosis der entscheidendere Faktor ist als die Art des Getränkes. Dies relativiert die Bedeutung des Guanosins im Bier, das als Purin mitverantwortlich für das Auftreten von Gichtanfällen gemacht wurde. Etwas schade ist, dass nicht zwischen Rot- und Weisswein unterschieden wurde, wird doch im Volksmund letzterem das grössere Risiko zugeschrieben. Personen mit Harnsäuregicht sollen darauf hingewiesen werden, dass bereits kleinere Mengen von Alkohol das Anfallsrisiko erhöhen.
Zusammengefasst und kommentiert von Peter Ritzmann
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Alkohol und Gichtanfälle ( 2014)
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