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Sind Statine bei Frauen weniger wirksam?
- -- Gutierrez J, Ramirez G, Rundek T et al. Statin therapy in the prevention of recurrent cardiovascular events: A sex-based meta-analysis. Arch Intern Med 2012 (25. Juni); 172: 909-19 [Link]
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 16 (2012)
, Nummer 5
Publikationsdatum: 4. Oktober 2012 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Der Nutzen von Statinen in der Primär- und Sekundärprävention kardiovaskulärer Ereignisse wurde in den letzten Jahren intensiv und kontrovers diskutiert. Der Nutzen in der Sekundärprävention ist dabei kaum umstritten. In der aktuellen Meta-Analyse wurde jetzt untersucht, ob Statine kardiovaskuläre Rezidivereignisse bei Frauen und Männern im gleichen Masse verhindern.
11 randomisierte Studien, in denen Statine in der Sekundärprävention mit Placebo verglichen worden waren, wurden in die Meta-Analyse aufgenommen. Von den gut 43'000 Untersuchten waren 21% Frauen. Das Resultat bezüglich eines kombinierten Endpunktes mit kardiovaskulären Ereignissen war für Frauen und Männer vergleichbar (relatives Risiko von 0,81 und 0,82) und jeweils statistisch signifikant. Hingegen liess sich für Frauen im Gegensatz zu den Männern keine statistisch signifikante Reduktion von Todesfällen oder Schlaganfällen nachweisen. Die Wirksamkeit bezüglich dieser Endpunkte schien bei Frauen nicht nur absolut, sondern auch relativ geringer als bei Männern zu sein (RR bezüglich Mortalität 0,92 gegenüber 0,79; bezüglich Schlaganfällen 0,92 gegenüber 0,81).
Bei Frauen ist die Wirksamkeit von Statinen (auch) in der Sekundärprävention weniger gut belegt als bei Männern. Zwar lässt sich eine signifikante Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen in ähnlichem Ausmass wie für Männer auch für Frauen nachweisen, nicht aber eine Mortalitätsreduktion oder eine Reduktion von Schlaganfällen. Das ist die Hauptaussage dieser Meta-Analyse. Dieser Unterschied kann zwar mit der geringeren Zahl von Frauen in den Studien erklärt werden. Die niedrigeren relativen Risiken für Schlaganfälle und Todesfälle lassen aber für Spekulationen Raum, ob doch geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich Wirksamkeit der Statine existieren könnten.
Zusammengefasst von Peter Ritzmann
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