Kopfschmerztyp über die Jahre häufig wechselnd
- Zusammenfassung:
- infomed screen Jahrgang 15 (2011)
, Nummer 6
Publikationsdatum: 1. Dezember 2011 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Dass die verschiedenen Typen von Kopfschmerz häufig sind und Befinden als auch Leistungsfähigkeit stark einschränken können, ist bekannt. Dazu, wie sie sich im Laufe eines Lebens entwickeln, gibt es jedoch kaum Untersuchungen. Deshalb wurden im Rahmen dieser prospektiven Kohortenstudie 591 Personen ab 1978 im Zeitraum von 30 Jahren siebenmal bezüglich ihrer Kopfschmerzen interviewt. Alle Befragten waren zu Beginn der Untersuchung 19 bis 20 Jahre alt, im Kanton Zürich wohnhaft und waren Teil einer grösseren Kohorte von 4'547 Personen, welche auch bezüglich anderer Fragestellungen untersucht wurde. Es wurde nach der Häufigkeit, dem Verlauf, dem Schweregrad, den Auswirkungen im Alltag und der Behandlung der verschiedenen Kopfschmerztypen gefragt.
Die durchschnittliche Prävalenz für ein Jahr betrug für Migräne mit Aura 1%, für Migräne ohne Aura 11% und für Spannungskopfschmerzen 12%. Die kumulative Prävalenz über die 30 Jahre betrug 3%, 36% und 29% für die jeweiligen Kopfschmerztypen. Viele Befragte litten aber nur während eines Teils der Beobachtungszeit unter Kopfschmerzen; so lag nur bei 20% der Personen länger als 15 Jahre eine Migräne ohne Aura vor. Häufig wechselte der Kopfwehtyp, ohne dass ein Schema erkennbar gewesen wäre. So wiesen nur 69% der von Migräne und 58% der von Spannungskopfschmerzen Betroffenen über die ganzen 30 Jahre den gleichen Kopfschmerztyp auf. Der Schweregrad, die Auswirkungen auf den Alltag und die Behandlungsintensität und -häufigkeit nahmen in folgender Reihenfolge zu: nicht näher spezifizierte Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen, Migräne ohne Aura, Migräne mit Aura.
Dass bisweilen eine Person mit bekannten Kopfschmerzen in der Sprechstunde plötzlich über Symptome eines anderen Kopfwehtyps klagt, hat mich schon oft verunsichert. Jetzt weiss ich, dass dies nichts Ungewöhnliches ist und dass für einen Grossteil der Betroffenen die Hoffnung auf eine spontane Besserung oder sogar Heilung berechtigt ist.
Zusammengefasst von Peter Koller
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