Vorhofflimmern bedeutet erhöhtes Sterberisiko
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 15 (2011)
, Nummer 5
Publikationsdatum: 1. September 2011 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Das Vorhofflimmern gilt als die häufigste behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung. Durch die Arrhythmie selbst steigt das Risiko für arterielle Embolien, z.B. Schlaganfälle und auch das Risiko für eine Herzinsuffizienz. Andererseits können Ursachen des Vorhofflimmerns wie z.B. eine hypertensive Herzkrankheit für ein erhöhtes Erkrankungs- und Sterberisiko verantwortlich sein. Aufgrund der Daten der «Women‘s Health Study», einer randomisierten Studie, in welcher der Nutzen von Hormonersatz- und Vitaminpräparaten studiert worden war, wurde das Erkrankungs- und Sterberisiko von vorher gesunden Frauen mit einem neu diagnostizierten Vorhofflimmern untersucht.
Von den knapp 35'000 Teilnehmerinnen trat bei 1'011 (3%) im Laufe der 15-jährigen Studiendauer ein Vorhofflimmern auf. Das Sterberisiko betrug bei diesen 10,8/1'000 Personenjahre, gut dreimal so viel wie das der übrigen Teilnehmerinnen (3,1). Das Risiko erschien sowohl für Todesfälle durch kardiovaskuläre Erkrankungen (4,3 gegenüber 0,6) als auch für andere Ursachen (6,5 gegenüber 2,5) signifikant höher. Wurden ausser Alter, Grösse, Gewicht auch nicht-tödliche kardiovaskuläre Ereignisse als Korrekturfaktor verwendet, erschien das Sterberisiko weiterhin erhöht, aber in deutlich geringerem Masse («Hazard Ratio» von 1,7). Dies werten die Studienverantwortlichen als Hinweis darauf, dass ein wesentlicher Teil des erhöhten Sterberisikos beim Vorhofflimmern durch gleichzeitig bestehende kardiovaskuläre Erkrankungen verursacht wird.
Ist das erhöhte Sterberisiko bei Vorhofflimmern mehr durch zugrundeliegende Krankheiten verursacht oder ist es mehr Ausdruck der Folgen eines Vorhofflimmerns? Beides sei wohl der Fall, meinen die Studienverantwortlichen dieser Studie. Dazu passt auch, dass das Risiko im ersten Monat nach Auftreten besonders hoch ist. Wichtigste Konsequenz: Auch bei sonst gesunden Leute, zeigt ein Vorhofflimmern ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko an. Kardiovaskuläre Risikofaktoren sollen deshalb bei Leuten mit Vorhofflimmern besonders konsequent angegangen werden.
Zusammengefasst von Peter Ritzmann
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