Katheterintervention bei Vorhofflimmern?
- infomed screen Jahrgang 13 (2009)
, Nummer 6
Publikationsdatum: 1. November 2009 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Ein Kernproblem beim Vorhofflimmern ist das erhöhte Risiko für (arterielle) Embolien. In der Regel wird darum bei fehlenden Kontraindikationen eine orale Antikoagulation empfohlen. Da das linke Herzohr in erster Linie als Ort für Gerinnselbildung in Frage kommt, könnte ein Verschluss dieses embryonalen Überbleibsels das Embolierisiko ebenfalls verringern. In der aktuellen Studie wurde der Nutzen eines mittels Kathetertechnik über den rechten Vorhof in den linken Vorhof eingebrachten Schirms, der das linke Herzohr verschliesst, mit einer oralen Langzeitantikoagulation verglichen.
707 Personen mit einem nicht-valvulären Vorhofflimmern und mindestens einem zusätzlichen Risikofaktor wurden in einem Verhältnis von 2:1 nach dem Zufall offen einer Interventions- oder einer Kontrollgruppe zugeteilt. Während der durchschnittlichen Beobachtungszeit von 18 Monaten fand sich kein Nachteil bezüglich eines kombinierten Endpunktes von Schlaganfall, transitorischer ischämischer Attacken (TIA), Tod an kardiovaskulärer Erkrankung oder arterieller Embolie (3 Ereignisse pro 100 Personenjahre gegenüber 4,9 in der Kontrollgruppe). Unerwünschte Wirkungen waren wegen der perioperativen Komplikationen häufiger in der Interventionsgruppe.
Diese randomisierte Studie versucht zu zeigen, dass ein kathetertechnischer Herzohrverschluss embolische Komplikationen bei chronischem Vorhofflimmern ähnlich gut verhindert wie eine orale Langzeitantikoagulation. Da die Beobachtungsdauer kurz und die Zahl der Ereignisse entsprechend klein war, ist das Resultat mit entsprechender Vorsicht zu interpretieren. Am meisten gegen den Eingriff spricht zur Zeit die relativ hohe Zahl von Schlaganfällen, zu denen es im Zusammenhang mit der Implantation gekommen ist.
Zusammengefasst von Peter Ritzmann
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