Homocysteinsenkung: ein weiteres negatives Resultat

Ein hoher Homocysteinspiegel ist mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert; er lässt sich mit hochdosierten Vitaminen der B-Gruppe senken. In ersten Studien fanden sich Hinweise auf eine günstige Wirkung einer homozysteinsenkenden Behandlung bei kardiovaskulären Hochrisikopersonen, z.B. nach einer koronaren Revaskularisierung. Spätere Studien konnten den Nutzen aber nicht bestätigen. Hier wird eine grössere Studie bei gut 3'000 Personen, bei denen eine Koronarangiographie durchgeführt worden war, vorgelegt. Verschiedene Kombinationen von Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 wurden mit Placebo verglichen.

Die Behandlung führte zu einer Abnahme der Homocysteinspiegel um etwa 30%. Es fand sich aber kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen bezüglich des kombinierten primären Endpunktes (Todesfälle, Myokardinfarkte, akute koronare Ereignisse und Schlaganfälle). Auch zwischen den verschiedenen Vitamin-Kombinationen ergaben sich keine nennenswerten Unterschiede.

Auf Grund mehrerer negativer Studien kann heute davon ausgegangen werden, dass homocysteinsenkende Behandlungen mit Vitaminen der B-Gruppe keinen relevanten Nutzen bezüglich kardiovaskulärer Ereignisse haben.

Zusammengefasst von Peter Ritzmann

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Homocysteinsenkung: ein weiteres negatives Resultat ( 2009)