Stammzelltransplantation bei nichtmalignen Erkrankungen

  • a -- Burt RK, Loh Y, Pearce W et al. Clinical applications of blood-derived and marrow-derived stem cells for nonmalignant diseases. JAMA 2008 (27. Februar); 299: 925-36 [Link]
  • Zusammenfassung: Eva Blozik
  • infomed screen Jahrgang 12 (2008) , Nummer 3
    Publikationsdatum: 1. Mai 2008
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In dieser Übersichtsarbeit wurden Nutzen und Risiken der Stammzelltransplantation bei nicht-malignen Erkrankungen untersucht. 69 Studien, in denen Stammzelltransplantationen bei Autoimmun-, Herz- und Gefässerkrankungen untersucht wurden, konnten ausgewertet werden.

Die Analyse von 26 Studien bei 854 Personen mit Autoimmunerkrankungen zeigte, dass allogene Stammzelltransplantationen (mit fremden Zellen) nach myeloablativer Chemotherapie mit einer beträchtlichen Mortalität (13%) verbunden sind. Bei autologer Transplantation (mit eigenen Zellen) mit weniger aggressiven Chemotherapieschemen war die Sterblichkeit wesentlich geringer (1% bis 2%). Einige Studien zeigten im Krankheitsschub ein recht gutes Ansprechen der akuten Symptomatik, über den Langzeitnutzen hingegen konnten keine Angaben gemacht werden. Aus 37 Studien bei Personen mit koronarer Herzkrankheit (1’002 Personen mit akutem Myokardinfarkt, 493 Personen mit chronischer Myokardischämie) liess sich ableiten, dass mit autologer Stammzelltransplantation – die bei dieser Indikation ohne vorhergehende Chemotherapie durchgeführt wird – möglicherweise eine geringfügige Verbesserung der Herzfunktion erreicht werden kann. Sechs Arbeiten bei 169 Personen mit peripherer Gefässkrankheit zeigten vielversprechende, aber noch zu verifizierende Resultate hinsichtlich Gehstrecke, Sauerstoffsättigung oder Ausmass der Arteriosklerose.

Bei sorgfältig ausgewählten Personen mit Autoimmun-, Herzoder Gefässerkrankungen kann die autologe Stammzelltransplantation möglicherweise den weiteren Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Allerdings fehlen noch wesentliche Erkenntnisse hinsichtlich Langzeitverlauf, Auswahl des Therapieschemas, Transplantationszeitpunkt und Langzeitnebenwirkungen. Die Anwendung sollte daher derzeit nur im Rahmen von – idealerweise randomisierten – Studien erfolgen.

Zusammengefasst von Eva Blozik

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infomed-screen 12 -- No. 3
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Stammzelltransplantation bei nichtmalignen Erkrankungen ( 2008)