Strategien zur Suizidprävention

  • m -- Mann JJ, Apter A, Bertolote J et al. Suicide prevention strategies. A systematic review. JAMA 2005 (26. Oktober); 294: 2064-74 [Link]
  • Zusammenfassung: Peter Jüni
  • infomed screen Jahrgang 10 (2006) , Nummer 1
    Publikationsdatum: 1. Januar 2006
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Die WHO schätzt, dass weltweit jährlich rund 900'000 Suizide begangen werden. Typischerweise hatten vier von fünf Personen, welche Suizid begehen, im Jahr zuvor Kontakt mit ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin, zwei von drei im Monat zuvor. Die vorliegende systematische Übersichtsarbeit zur Suizidprävention wurde im August 2004 anlässlich eines Workshops von Suizidexpertinnen und -experten aus 15 Ländern angeregt und vorbereitet. In einer systematischen Literatursuche wurden 10 Meta-Analysen, 18 randomisierte Studien, 24 Kohortenstudien und 41 andere Studien identifiziert. Studiendesigns und –populationen waren sehr variabel, weswegen auf eine Meta-Analyse verzichtet wurde.

Während zur Beurteilung des Nutzens von Screening- Programmen oder öffentlichen Informationskampagnen zu wenig oder nur widersprüchliche Evidenz vorlag, zeigten zwei Ansätze konsistent einen Effekt: die Weiterbildung von Hausärztinnen und Hausärzten im Erkennen und Behandeln von Depressionen und die Restriktion der Verfügbarkeit von Waffen, Pestiziden, Gasen oder Medikamenten, welche gängigerweise für Suizidversuche verwendet werden.

Somit sind wir Ärztinnen und Ärzte einmal mehr angehalten, unsere diagnostischen und therapeutischen Kompetenzen zur individuellen Prävention des Suizids zu verbessern. Zusätzlich sind politische Massnahmen gefordert, welche den Zugriff auf Waffen und andere Mittel zur Selbsttötung effizient regulieren.

Zusammengefasst von Peter Jüni

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Strategien zur Suizidprävention ( 2006)