Passiv-Rauchen ist als Risikofaktor für Tabak-assoziierte Krankheiten seit 1981 bekannt. In ganz Europa wird für rauchfreie Arbeitsplätze gekämpft, vor allem im Gastgewerbe. Da hier finanzielle Einbussen befürchtet werden, ist es besonders wichtig, auch den durch Passiv-Rauchen verursachten Gesundheitsschaden zu kennen.
Die vorliegenden Berechnungen basieren auf Zahlen aus Grossbritannien und relativ konservativen (das Resultat verkleinernden) Annahmen von Exposition am Arbeitsplatz und Einfluss des Rauchens auf die Mortalität wegen koronarer Herzkrankheit, Hirnschlag und/oder Bronchuskarzinom. In England, Schottland und Wales, mit 29 Mio. Werktätigen, davon 320'000 in Bars, Pubs und Nightclubs und 829'000 im übrigen Gastgewerbe, starben auf Grund dieser Annahmen jährlich 617 wegen Passiv-Rauchens am Arbeitsplatz. Im Gastgewerbe starben 54 pro Jahr, d.h. wöchentlich eine Person.

Diese Zahlen beruhen auf staatlichen Statistiken und relativ robusten epidemiologischen Modellen. Sie zeigen, dass rauchfreie Gaststätten nicht nur die Lebensqualität von nichtrauchenden Gästen, sondern auch die Gesundheit der Arbeitenden verbessern würden. Der Autor berechnete aber auch, dass eine Senkung des Raucheranteils in der Bevölkerung einen viel grösseren Effekt sowohl auf die Sterberate in der Gesamtbevölkerung als auch bei den passiv Rauchenden hätte. Das Ziel der Kampagnen sollten also nicht in erster Linie rauchfreie Zonen sondern die generelle Reduktion des Rauchens in der Bevölkerung sein.

Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi

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