„Schön wie Adonis“, der Jüngling aus der griechischen Mythologie, der von der Göttin Aphrodite verführt wurde. Diese Redewendung kann gut auch auf diese Blume angewendet werden. Sie entfaltet ihre bis zu 6 cm grossen Blüten ab Ende März, also zu einer Zeit, da ihre Umgebung meist nur aus dürren, braunen Gräsern besteht. Die stark gefiederten Blätter sind auffallend und deuten gar nicht auf die Familie der Hahnenfussgewächse hin. Adonis vernalis ist unsere einzige gelb blühende Art dieser Gattung, die anderen sind rot und tragen daher den deutschen Namen Blutströpfchen (Adonis flammea, aestivalis, annua).

Das Frühlings-Adonis stammt aus den Steppen Osteuropas. Die heutigen Standorte in Mittel- und Westeuropa werden als Relikte einer wärmeren Epoche nach der letzten Eiszeit angesehen. So kommt es in der Schweiz nur an den warmen Trockenhängen des Walliser Rhonetals vor.

Bereits in den Kräuterbüchern des 16. und 17. Jht. wurde die Pflanze bei Harnbeschwerden, Wassersucht und Steinleiden empfohlen. Sie wird heute noch in der Homöopathie als Herzmittel eingesetzt, vor allem bei rheumatischen Herzbeschwerden (Herzklappenerkrankungen, Herzinsuffizienz).

Die Pflanze ist wegen ihres isolierten Vorkommens stark gefährdet und steht unter Naturschutz.