Wandert man in diesen Tagen in den Bergen, begegnet man immer wieder den Läusekräutern (Gattung Pedicularis) – die «Flora Helvetica» verzeichnet 13 Arten in der Schweiz. Die meisten blühen rot, es gibt aber auch einige gelb blühende Arten.

Auf den 1. Blick könnte sie mit Lippenblütlern oder sogar Orchideen verwechseln, das typische Kennzeichen sind aber die farnähnlichen Blätter. Die Oberlippe der Blüte ist oft zu einem langen Schnabel ausgezogen. Die Läusekräuter sind Halbschmarotzer, d.h. sie produzieren zwar eigenes Chlorophyll, beziehen aber auch Nährstoffe von Nachbarpflanzen.  Mit der neuen Gliederung der Flora wurden die Läusekräuter zur Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae) gestellt, ebenso die Halbschmarotzer Wachtelweizen, Augentrost, Zahntrost und Klappertopf.

Das vorgestellte Kopfige Läusekraut hat ein ostalpines Verbreitungsgebiet, kommt in der Schweiz nur in Graubünden (vor allem im Unterengadin) und nur an einer Stelle am Speer im Kanton St. Gallen vor. Mein Foto stammt vom Dachsteingebiet in Oberösterreich.