Es ist jedes Mal eine Freude, wenn man früh im Jahr eine Bergwanderung unternimmt und bei den letzten Altschneefeldern vorbeikommt. Fast immer findet man dann in der sonst noch braunen Umgebung die winzigen Glöckchen der Soldanellen. In den Schweizer Alpen kommen 2 Arten vor – das vorgestellte Grosse und das Kleine Alpenglöckchen (Soldanella pusilla). Erstes wächst vor allem auf kalkreichen Böden, das zweite ist «kalkfliehend». Abgesehen von der Grösse unterscheiden sich die beiden Arten in der Länge der Fransen – das Grosse ist tiefer eingeschnitten als das Kleine.

Unsere Soldanelle kommt nicht nur in den Alpen, sondern auch im Kantabrischen Gebirge (Spanien), in den Pyrenäen, im Französischen Zentralmassiv, im Apennin und auf dem Balkan vor. Inselvorkommen gibt es im Jura und Schwarzwald. Die Gattung Soldanella aus der Familie der Primelgewächse umfasst 16 Arten, die vor allem in den Gebirgen Osteuropas verbreitet sind.

Der Name wurde vom bekannten Carl von Linné vergeben und leitet sich wahrscheinlich von den kleinen italienischen Münzen (soldi) ab. Die kreisrunden bis nierenförmigen Blätter sind auf dem Foto gut erkennbar.