Vor einem Monat habe ich den Neueinwanderer Capsella grandiflora vorgestellt.

Die Flora der Schweiz besteht zu fast 100% aus Einwanderern. Das Land war ja während der Eiszeiten mehrheitlich vom Eis bedeckt. Viele Einwanderer kamen aus dem warmen Süden – so auch der Nickende Milchstern. Die Pflanze aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) blüht im April in Rebbergen und Obstgärten. Sie kommt von Genf über den Jurasüdfuss bis Schaffhausen an geeigneten Standorten vor. Milchsterne sind Geophyten oder Zwiebelpflanzen, d.h. sie verbringen die kalte Jahreszeit im Boden. Mit dem Einsetzen der Frühlingswärme kommen Blätter und Blüten sehr rasch ans Tageslicht. Nach der Blüte ziehen die Pflanzen wieder ein und speichern die Nährstoffe in der Zwiebel. Im Unterschied zum häufigeren Doldigen Milchstern hat Ornithogalum nutans hängende weisse Blüten mit grünlichen Streifen.

Mein Bild stammt von einem Rebberg bei Stein am Rhein SH.