Mit diesem eindrücklichen Baum schliesse ich die Reihe der Kanaren-Pflanzen ab. Als Alexander von Humboldt 1799 auf seiner Reise nach Südamerika auf Teneriffa Station machte, sah er einen gewaltigen Drachenbaum, den es heute nicht mehr gibt. Der «Drago Milenario», der heute in Icod auf Teneriffa gezeigt wird, ist vermutlich nur 400 Jahre alt. Weil der Baum aus der Familie der Spargelgewächse (!) keine Jahresringe macht, kann sein genaues Alter nicht bestimmt werden. Der Baum kommt ausser auf den Kanaren auch auf Madeira, den Kapverdischen Inseln und in Nordafrika vor. Bei den Ureinwohnern der Kanaren wurde der Harzsaft («Drachenblut») als Heilmittel und zur Einbalsamierung der Toten verwendet. Heute kommt er für Lacke und Polituren zum Einsatz – die dunklen Balkone und Fenstereinfassungen auf den Kanaren sind so behandelt.

Mein Bild stammt von der Nordküste der Insel La Palma – der Wanderweg heisst Camino Real de la Costa. Dort finden sich viele kleine und mittelgrosse Drachenbäume, die neben den Siedlungen wachsen und sich auch natürlich vermehren.