Die Arve (in Deutschland und Österreich Zirbe oder Zirbel-Kiefer genannt) ist der Baum der Extreme in den Alpen: Sie steigt im Bergwald bis 2'400 Meter ü.M., so z.B. im berühmten Tamangur-Wald bei S-charl im Unterengadin. Sie kann bis 600 Jahre alt werden und wächst sehr langsam. Im Gegensatz zur Bergföhre mit der schlanken Spitze macht sie eine breite Krone. Die Nadeln wachsen in Büscheln zu 5 (Föhre 2).

In der Schweiz kommt die Arve vor allem im Wallis und in Graubünden vor, das feuchte Klima der Nordalpen behagt ihr weniger. Doch es gibt auch kleine Vorkommen in der Nordostschweiz (Murgsee, Wildhauser Gulmen im Kanton St. Gallen, Oberseetal im Kanton Glarus).

Bekannt ist die „Verbreitungsstrategie“ des Baumes: Der Tannenhäher legt Vorräte an Zirbelnüssen für den Winter an. Aus den nicht gefundenen Früchten keimen bei geeignetem Untergrund junge Arven. Noch vor 100 Jahren wurde der Tannenhäher bejagt, weil man meinte, er schade den Bäumen – das Gegenteil ist der Fall!