Der Öl- oder Olivenbaum ist der Typusbaum der mediterranen Flora, bzw. der mediterranen Klimaregion. Er wächst sehr langsam und kann ein Alter von mehreren hundert Jahren erreichen. Die ältesten Exemplare auf Kreta werden auf 4'000 Jahre geschätzt. Man hat in Vulkanasche auf Santorin Reste von Blättern mit einem Alter von über 50'000 Jahren gefunden. Das beweist, dass die Pflanze im Mittelmeerraum heimisch war und nicht mit dem Mensch aus dem Vorderen Orient eingewandert ist. Beginnend mit dem Olivenzweig der Arche Noahs hatte der Olivenbaum eine grosse kulturelle und symbolische Bedeutung (Friedenssymbol). Auch heute noch ist der Baum für viele Gebiete in Spanien, Italien und Griechenland wegen der Oliven- und Olivenölproduktion ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Zurzeit bedroht das eingeschleppte Bakterium Xylella fastidiosa die Olivenbäume in Apulien. Man plant grossflächige Rodungen, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. http://www.oliiv.ch/2017/01/18/xylella-ein-bakterium-bedroht-apuliens-olivenbaeume/

 

Botanisch gesehen gibt es nicht nur einen Olivenbaum. Die Namen gebende Gattung Olea (Familie Oleaceae) umfasst ca. 40 Arten mit einem altweltlichen Verbreitungsgebiet (Europa, Asien und Afrika). Die afrikanische Art Olea capensis wird in Südafrika als Black Ironwood bezeichnet und hat nach dem „Guiness Buch der Rekorde“ das schwerste aller Hölzer (spezifisches Gewicht 1.49, d.h. das Holz sinkt im Wasser). Zur Familie der Ölbaumgewächse zählen auch andere bekannte Pflanzen wie Esche, Liguster, Forsythie und Flieder, um nur einige zu nennen.