Mattioli studierte Medizin in Padua, beschäftigte sich aber schon früh mit der Botanik. Während seiner Zeit als Arzt in Görz (Gorizia) erwarb er sich umfangreiche Kenntnisse der Alpenflora. Von 1554 bis 1568 war er Leibarzt der römisch-deutschen Kaiser Ferdinand I. und Maximilian II. in Prag. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er wieder in Italien, wo er 1577 in Trient einer Pestepidemie  zum Opfer fiel. Sein umfangreiches Werk umfasst neben medizinischen Büchern auch Übersetzungen diverser Werke aus dem Griechischen und Lateinischen. In seinen botanischen Werken beschreibt er die 1544 aus Amerika eingeführte Tomate, sowie die Rosskastanie.

Ihm zu Ehren ist die Gattung Matthiola (Levkoje) aus der Familie der Kreuzblütler benannt (siehe Pflanze des Monats Juli 2014). Im aktuellen Bild des Monats zeige ich das Heilglöckchen (Cortusa mattioli), eine Ostalpenpflanze aus der Familie der Primelgewächse. In der Schweiz kommt diese Pflanze nur im äussersten Osten, nämlich im Unterengadin und Münstertal vor. Sie wächst an halbschattigen, eher feuchten Stellen, sowie in Grünerlengebüschen der subalpinen Stufe. Die Blütezeit ist Mai bis Juli.