Vor einem Jahr habe ich die Gattung Natternkopf (Echium sp.) der Kanarischen Inseln als Beispiel für die Biodiversität vorgestellt. Ein weiteres Beispiel ist die Familie der sukkulenten Dickblattgewächse (Crassulaceae). Diese ist auf den Kanaren mit 4 Gattungen vertreten: Aeonium (32 Arten), Greenovia (4), Monanthes (8) und Aichryson (10). Alle diese Arten sind auf den Kanaren endemisch, d.h. sie kommen nur hier vor und zwar teilweise nur jeweils auf einer Insel. Verwandte Arten wachsen auf Madeira, den Kapverdischen Inseln und Marokko. Nach heutiger Lehrmeinung hat sich die Differenzierung in einzelne Arten vor allem aus der Isolation ergeben. Nicht nur die Insel als typische „Isolationszelle“, sondern auch die Topografie der Inseln mit tiefen Schluchten und senkrechten Felswänden trägt dazu bei.

Die Arten der grössten Gattung Aeonium unterscheiden sich untereinander vor allem durch die Form der Blattrosetten, die Blütenfarbe ist gelb, weiss oder rosa. Die Gattung Greenovia mit gelben Blüten hat einen leicht veränderten Blütenaufbau. Monanthes und Aichryson sind wesentlich kleiner (5 – 10 cm hoch) und wachsen vor allem an schattigen, feuchten Felswänden.

Mein Bild zeigt Aeonium decorum von der Insel Gomera. Die Art kommt auch auf der Nachbarinsel Teneriffa vor.

 

P.S.: Viele der kanarischen Dickblattgewächse werden auch als Zimmerpflanzen gezüchtet, weil sie anspruchslos und leicht zu pflegen sind.