Eigentlich ist er kein Baum, sondern ein dornenloser, bis 3 Meter hoher Strauch aus der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Der Name geht auf den leichten Fäulnisgeruch der Rinde zurück. Ein anderer deutscher Name ist „Pulverholz“. Die Holzkohle des Faulbaums wurde nämlich früher zur Herstellung von Schwarzpulver verwendet. Die getrocknete Rinde wird pharmazeutisch als Abführmittel genutzt. Beeren, Blätter und frische Rinde sind giftig.

Der Faulbaum ist eine eurosibirische Pflanze, das Verbreitungsgebiet in Europa reicht von Skandinavien bis ans Mittelmeer und von Spanien bis in die Türkei. In der Schweiz ist die Pflanze in der kollinen und montanen Stufe überall anzutreffen. Sie wächst in Auenwäldern und Mooren, also an feuchten Standorten. Kennzeichen sind die oberseits dunkelgrünen, glänzenden Blätter und die graue Rinde mit den hellen Sprenkeln. Die 2- bis 3-samigen Beeren färben sich erst rot dann schwarz.

Neben dem Faulbaum gibt es in der Familie der Kreuzdorngewächse nur die Gattung Kreuzdorn (Rhamnus) mit 4 Arten in unserer einheimischen Flora. Die Familie ist mit ca. 1'000 Arten vor allem in den Tropen verbreitet.