pharma-kritik
Coffein
- Autor(en): Barbara Loeliger
- pharma-kritik-Jahrgang 43
, Nummer 6, PK1183
Redaktionsschluss: 19. Februar 2022 - Mit Kaffee oder Tee führen sich weltweit sehr viele Menschen täglich Coffein zu. Als Monosubstanz oder als Bestandteil von Kombinationspräparaten spielt Coffein dagegen eine bescheidene Rolle. Coffein hat zweifellos eine - individuell sehr variable - anregende Wirkung. Regelmässiger Kaffee- oder Teekonsum hat nach heutigem Wissen gesamthaft vorteilhafte Auswirkungen, wobei nicht klar ist, wieweit dies (auch) weiteren Wirkstoffen in diesen Getränken zu verdanken ist.
Das Wichtigste in Kürze
Kein anderer psychotroper Wirkstoff wird weltweit so häufig konsumiert wie Coffein. In üblichen Dosen wirkt Coffein hauptsächlich als Antagonist an Adenosinrezeptoren. So kann es ein Müdigkeitsgefühl reduzieren, indem es Adenosin von den A2A-Rezeptoren im Hypothalamus verdrängt. Die Dauer und die Intensität der Coffein-Wirkung ist sehr variabel und wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst; dabei spielt insbesondere auch die unterschiedliche Aktivität des polymorph vererbten CYP1A2-Zytochroms eine wichtige Rolle. Moderate Coffein-Dosen verbessern «einfachere» kognitive Funktionen (z.B. Vigilanz, Reaktionszeit) und wahrscheinlich auch die muskuläre Leistungsfähigkeit. Die Apnoe von Frühgeborenen wird mit Coffein behandelt; andere Anwendungen im medizinischen Bereich (z.B. in Schmerzmitteln) haben keinen sicheren Stellenwert. Chronischer Kaffee- oder Teegenuss hat wohl keine ungünstigen Folgen, wobei weitere Bestandteile der Getränke bedeutsam sein könnten. Nach aktuellem Wissen reduziert ein täglicher Konsum von 3 bis 4 Tassen dieser Getränke die Gesamtmortalität um 15%.
Coffein ist die weltweit am meisten verwendete psychotrope Substanz. Die Schweiz gehört zu den Ländern mit dem höchsten Kaffeekonsum. Der folgende Text stützt sich auf Übersichtsarbeiten (1-5), aber auch auf Einzelstudien und konzentriert sich auf die pharmakologischen und medizinischen Auswirkungen von Coffein und von Kaffee und Tee.
Kein anderer psychotroper Wirkstoff wird weltweit so häufig konsumiert wie Coffein. In üblichen Dosen wirkt Coffein hauptsächlich als Antagonist an Adenosinrezeptoren. So kann es ein Müdigkeitsgefühl reduzieren, indem es Adenosin von den A2A-Rezeptoren im Hypothalamus verdrängt. Die Dauer und die Intensität der Coffein-Wirkung ist sehr variabel und wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst; dabei spielt insbesondere auch die unterschiedliche Aktivität des polymorph vererbten CYP1A2-Zytochroms eine wichtige Rolle. Moderate Coffein-Dosen verbessern «einfachere» kognitive Funktionen (z.B. Vigilanz, Reaktionszeit) und wahrscheinlich auch die muskuläre Leistungsfähigkeit. Die Apnoe von Frühgeborenen wird mit Coffein behandelt; andere Anwendungen im medizinischen Bereich (z.B. in Schmerzmitteln) haben keinen sicheren Stellenwert. Chronischer Kaffee- oder Teegenuss hat wohl keine ungünstigen Folgen, wobei weitere Bestandteile der Getränke bedeutsam sein könnten. Nach aktuellem Wissen reduziert ein täglicher Konsum von 3 bis 4 Tassen dieser Getränke die Gesamtmortalität um 15%.
Coffein ist die weltweit am meisten verwendete psychotrope Substanz. Die Schweiz gehört zu den Ländern mit dem höchsten Kaffeekonsum. Der folgende Text stützt sich auf Übersichtsarbeiten (1-5), aber auch auf Einzelstudien und konzentriert sich auf die pharmakologischen und medizinischen Auswirkungen von Coffein und von Kaffee und Tee.
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Coffein (19. Februar 2022)
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
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pharma-kritik, 43/No. 6
PK1183
PK1183
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