pharma-kritik
Dronedaron erhöht Blutungsrisiko unter direkten oralen Antikoagulantien
- Autor(en): Natalie Marty
- pharma-kritik-Jahrgang 43
, Nummer 5, PK1180
Redaktionsschluss: 21. Dezember 2021 -
Dronedaron erhöht Blutungsgefahr unter direkten oralen AntikoagulantienBei Personen, die mit direkten oralen Antikoagulantien (DOAK) behandelt werden, kann Dronedaron (Multaq®) das Risiko von schweren gastrointestinalen Blutungen erhöhen. Dronedaron ist ein starker Hemmer des P-Glykoproteins, was zu verschiedenen ungünstigen Interaktionen mit anderen Medikamenten führt
Dronedaron erhöht Blutungsgefahr unter direkten oralen Antikoagulantien
Dronedaron (Multaq®) ist ein starker Hemmer des P-Glykoproteins und kann bei Personen, die mit einem direkten oralen Antikoagulans (DOAK) behandelt werden, das Risiko schwerer Blutungen erhöhen. In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde das Risiko für eine schwere Blutung bei Personen mit Vorhofflimmern untersucht, die neu zusätzlich zu Dronedaron mit einem DOAK behandelt wurden. Wenn Dronedaron mit Dabigatran (Pradaxa®) oder Rivaroxaban (Xarelto®) kombiniert wurde, war das Risiko für gastrointestinale Blutungen erhöht («adjusted Hazard Ratio» in beiden Fällen 1,4). Für die Kombination von Apixaban (Eliquis®) und Dronedaron wurde kein erhöhtes Risiko für schwere Blutungen gefunden. Die Gefahr einer intrakraniellen Blutung war bei keinem DOAK durch die Kombination mit Dronedaron erhöht. Da es sich um eine retrospektive Auswertung von Daten handelte, waren allerdings für viele Fragen nicht genügend Informationen vorhanden, z.B. zu der Einnahme weiterer Medikamente, zum Einfluss der DOAK-Dosierung oder zu den Auswirkungen bei Personen, denen Dronedaron bei bereits vorbestehender DOAK-Behandlung neu verschrieben wurde. Die Studienverantwortlichen betonen, dass zur Kombination von Dronedaron mit DOAK randomisierte Studien durchgeführt werden sollten.
Diese neue Studie zu Dronedaron zeigt ein weiteres Problem dieser problematischen Substanz auf. Die gleichzeitige Einnahme von CPY3A4- oder P-Glykoprotein-Hemmern und DOAK erfordert eine engmaschige Kontrolle.
Dronedaron (Multaq®) ist ein starker Hemmer des P-Glykoproteins und kann bei Personen, die mit einem direkten oralen Antikoagulans (DOAK) behandelt werden, das Risiko schwerer Blutungen erhöhen. In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde das Risiko für eine schwere Blutung bei Personen mit Vorhofflimmern untersucht, die neu zusätzlich zu Dronedaron mit einem DOAK behandelt wurden. Wenn Dronedaron mit Dabigatran (Pradaxa®) oder Rivaroxaban (Xarelto®) kombiniert wurde, war das Risiko für gastrointestinale Blutungen erhöht («adjusted Hazard Ratio» in beiden Fällen 1,4). Für die Kombination von Apixaban (Eliquis®) und Dronedaron wurde kein erhöhtes Risiko für schwere Blutungen gefunden. Die Gefahr einer intrakraniellen Blutung war bei keinem DOAK durch die Kombination mit Dronedaron erhöht. Da es sich um eine retrospektive Auswertung von Daten handelte, waren allerdings für viele Fragen nicht genügend Informationen vorhanden, z.B. zu der Einnahme weiterer Medikamente, zum Einfluss der DOAK-Dosierung oder zu den Auswirkungen bei Personen, denen Dronedaron bei bereits vorbestehender DOAK-Behandlung neu verschrieben wurde. Die Studienverantwortlichen betonen, dass zur Kombination von Dronedaron mit DOAK randomisierte Studien durchgeführt werden sollten.
Diese neue Studie zu Dronedaron zeigt ein weiteres Problem dieser problematischen Substanz auf. Die gleichzeitige Einnahme von CPY3A4- oder P-Glykoprotein-Hemmern und DOAK erfordert eine engmaschige Kontrolle.
Geschätzte Lesedauer: Von 1 bis 3 Minuten
Sie sind nicht eingeloggt.
Dieser Artikel ist passwortgeschützt und kann nur von pharma-kritik-AbonnentInnen gelesen werden.
Sie haben folgende Mögklichkeiten:
- Falls Sie bereits pharma-kritik-AbonnentIn sind, loggen Sie sich hier ein, oder verlangen Sie Ihre Login Daten hier.
- Sie können hier ein pharma-kritik Abonnement bestellen.
- Sie können diesen Text sofort für CHF 10.00 kaufen; Sie erhalten 24 Stunden Zugriff zur Online-Version.
Artikel mit Kreditkarte kaufen und sofort lesen!
Alternativ können Sie auch mit Paypal bezahlen:
Dronedaron erhöht Blutungsrisiko unter direkten oralen Antikoagulantien (21. Dezember 2021)
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
pharma-kritik, 43/No. 5
PK1180
PK1180
Verwandte Artikel
30. August 2020
Blutungsrisiko verschiedener Antikoagulantien [pharma-kritik]
3. April 2021
Verhindert Phenprocoumon Schlaganfälle besser als NOACs? [pharma-kritik]
31. Mai 2021
Risiken der Antikoagulation nach der Entlassung aus dem Spital [pharma-kritik]
3. August 2021
Gefährliche Antikoagulantienblutungen [pharma-kritik]
21. Dezember 2021
Blutungsrisiko bei Langzeitantikoagulation [pharma-kritik]
6. März 2018
Blutungsrisiko der neuen oralen Antikoagulantien [pharma-kritik]
22. Juni 2023
Diltiazem: mit direkten oralen Antikoagulantien zusammen mehr Blutungen [pharma-kritik]
3. März 2010
Dronedaron [pharma-kritik]
14. Februar 2011
Dronedaron hepatotoxisch [pharma-kritik]
19. Januar 2012
Dronedaron: bedeutsame KontraÂindikationen [pharma-kritik]
23. April 2013
Drei neue Antikoagulantien im Vergleich [pharma-kritik]
Gratisbuch bei einem Neuabo!
Abonnieren Sie jetzt die pharma-kritik und erhalten Sie das Buch «100 wichtige Medikamente» gratis. Im ersten Jahr kostet das Abo nur CHF 70.-.
pharma-kritik abonnieren
pharma-kritik abonnieren
-
Jahrgang 46 / 2024
Jahrgang 45 / 2023
Jahrgang 44 / 2022
Jahrgang 43 / 2021
Jahrgang 42 / 2020
Jahrgang 41 / 2019
Jahrgang 40 / 2018
Jahrgang 39 / 2017
Jahrgang 38 / 2016
Jahrgang 37 / 2015
Jahrgang 36 / 2014
Jahrgang 35 / 2013
Jahrgang 34 / 2012
Jahrgang 33 / 2011
Jahrgang 32 / 2010
Jahrgang 31 / 2009
Jahrgang 30 / 2008
Jahrgang 29 / 2007
Jahrgang 28 / 2006
Jahrgang 27 / 2005
Jahrgang 26 / 2004
Jahrgang 25 / 2003
Jahrgang 24 / 2002
Jahrgang 23 / 2001
Jahrgang 22 / 2000
Jahrgang 21 / 1999
Jahrgang 20 / 1998
Jahrgang 19 / 1997
Jahrgang 18 / 1996
Jahrgang 17 / 1995
Jahrgang 16 / 1994
Jahrgang 15 / 1993
Jahrgang 14 / 1992
Jahrgang 13 / 1991
Jahrgang 12 / 1990
Jahrgang 11 / 1989
Jahrgang 10 / 1988
Kennen Sie "100 wichtige Medikamente" schon?
Schauen Sie ein Probekapitel unseres Medikamentenführers an. Die Medikamente in unserem Führer wurden sorgfältig ausgesucht und konzentrieren sich auf die geläufigsten Probleme in der Allgemeinmedizin. Die Beschränkung auf 100 Medikamente beruht auf der Überzeugung, dass sich rund 90% aller allgemeinmedizinischen Probleme mit 100 Medikamenten behandeln lassen.
Die Liste der 100 Medikamente sehen Sie auf der Startseite von 100 Medikamente.
Die Liste der 100 Medikamente sehen Sie auf der Startseite von 100 Medikamente.