pharma-kritik
Desinfektionsmittel: Augenrisiko beachten
- Autor(en): Etzel Gysling
- pharma-kritik-Jahrgang 43
, Nummer 5, PK1179
Redaktionsschluss: 21. Dezember 2021 -
Desinfektionsmittel: Augenrisiko beachten
Alkohol-haltige Hand-Desinfektionsmittel, die ins Auge geraten, können eventuell Hornhaut-Läsionen verursachen. Häufig sind Kinder betroffen. Es ist wichtig, dass in diesen Fällen das betroffene Auge rasch und gründlich ausgespült wird.
Desinfektionsmittel: Augenrisiko beachten
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Daten zu möglichen Augenschäden infolge von Alkohol-haltigen Hand-Desinfektionsmitteln zusammengestellt. 1 Diese Desinfizientien sind nur genügend wirksam, wenn sie mindestens 60% Alkohol (Ethanol, Isopropanol) enthalten. In der Datenbank der amerikanischen Vergiftungszentren finden sich zwischen Januar 2018 und April 2021 3642 Fälle, bei denen Alkohol-haltige Desinfektionsmittel in die Augen geraten waren. Am häufigsten klagten die Betroffenen über verschwommenes Sehen. Bei 58 Personen wurde eine Hornhaut-Läsion festgestellt, die mit gründlichem Spülen der Augen und teilweise mit Antibiotika behandelt wurde. Die Hälfte der betroffenen Individuen war minderjährig (12 davon im Vorschulalter). In Frankreich wurden zwischen April und August 2020 (im ersten «COVID-Jahr») bei Kindern siebenmal mehr solcher Fälle als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres beobachtet. 2 Von 16 Kindern, die hospitalisiert werden mussten, hatten 8 eine Ulzeration der Kornea oder der Konjunktiva; die Hornhautläsion heilte median innerhalb von 13 Tagen ab. In einer weiteren Publikation werden Einzelheiten zu zwei pädiatrischen Fällen rapportiert: Bei zwei Kindern im Alter von 4 und 5 Jahren waren entsprechende Läsionen von starker Rötung und Photophobie begleitet. 3
Wie diese Berichte zeigen, sind Hand-Desinfektionsmittel besonders für Kinder keineswegs harmlos. Wenn ein solches Mittel in die Augen gerät, ist ein möglichst rasches und gründliches Spülen der Augen wichtig. Nicht vergessen werden darf auch das Vergiftungsrisiko, wenn Kinder versehentlich solche Mittel verschlucken.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Daten zu möglichen Augenschäden infolge von Alkohol-haltigen Hand-Desinfektionsmitteln zusammengestellt. 1 Diese Desinfizientien sind nur genügend wirksam, wenn sie mindestens 60% Alkohol (Ethanol, Isopropanol) enthalten. In der Datenbank der amerikanischen Vergiftungszentren finden sich zwischen Januar 2018 und April 2021 3642 Fälle, bei denen Alkohol-haltige Desinfektionsmittel in die Augen geraten waren. Am häufigsten klagten die Betroffenen über verschwommenes Sehen. Bei 58 Personen wurde eine Hornhaut-Läsion festgestellt, die mit gründlichem Spülen der Augen und teilweise mit Antibiotika behandelt wurde. Die Hälfte der betroffenen Individuen war minderjährig (12 davon im Vorschulalter). In Frankreich wurden zwischen April und August 2020 (im ersten «COVID-Jahr») bei Kindern siebenmal mehr solcher Fälle als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres beobachtet. 2 Von 16 Kindern, die hospitalisiert werden mussten, hatten 8 eine Ulzeration der Kornea oder der Konjunktiva; die Hornhautläsion heilte median innerhalb von 13 Tagen ab. In einer weiteren Publikation werden Einzelheiten zu zwei pädiatrischen Fällen rapportiert: Bei zwei Kindern im Alter von 4 und 5 Jahren waren entsprechende Läsionen von starker Rötung und Photophobie begleitet. 3
Wie diese Berichte zeigen, sind Hand-Desinfektionsmittel besonders für Kinder keineswegs harmlos. Wenn ein solches Mittel in die Augen gerät, ist ein möglichst rasches und gründliches Spülen der Augen wichtig. Nicht vergessen werden darf auch das Vergiftungsrisiko, wenn Kinder versehentlich solche Mittel verschlucken.
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Desinfektionsmittel: Augenrisiko beachten (21. Dezember 2021)
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
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