pharma-kritik
Unabhängige Quellen (Mai 2021)
- Autor(en): Etzel Gysling
- pharma-kritik-Jahrgang 43
, Nummer 1, PK1154
Redaktionsschluss: 31. Mai 2021 -
Pitolisant für NarkolepsiePitolisant war bei Narkolepsie besser wirksam als ein Placebo, ist jedoch nicht frei von Risiken.Polypill eher enttäuschendDie Primärprophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse mit einer Polypill ist nur wenig wirksamer als mit Placebo.
Neuroleptika bei Demenz problematischNeuroleptika sollten bei Demenz möglichst vermieden oder nur kurfristig eingesetzt werden.
VEGF-Hemmer begünstigen AneurysmenUnter den bei Neoplasien eingesetzten VEGF-Hemmern sind Aortenaneurysmen und Dissektionen gehäuft.
Medikamente mit unvorteilhaftem Nutzen/Risiko-ProfilAus Frankreich kommt eine Liste von Medikamenten, deren Nutzen/Risiko-Verhältnis unvorteilhaft ist.Baricitinib bei NeurodermitisBaricitinib ist bei atopischer Dermatitis wirksamer als Placebo, aber nicht erste Wahl.
Pitolisant für Narkolepsie
In einer aktuellen Ausgabe des «Medical Letter on Drugs and Therapeutics» wird Pitolisant (Wakix®), das seit kurzem auch in der Schweiz zugelassen ist, besprochen. Pitolisant, ein Histamin-H3-Rezeptorantagonist, war in Dop-pelblindstudien bei Narkolepsie-bedingter exzessiver Tagesschläfrigkeit wirksamer als Placebo, jedoch nicht eindeutig ebenso wirksam wie Modafinil (Modasomil®). Immerhin ist das neue Medikament auch bei Kataplexie wirksamer als Placebo. Problematisch kann sein, dass es das QT-Intervall verlängert und primär vom polymorph vererbten CYP2D6 metabolisiert wird. Daraus folgende unerwünschte Wirkungen und Interaktionen sind oft schwierig vorhersehbar. Der «Medical Letter» rät, statt des teuren neuen Mittels zunächst andere Medikamente einzusetzen.
Polypill eher enttäuschend
Der deutsche «Arzneimittelbrief» befasst sich in einer aktuellen Ausgabe mit der Polypill als Primärprophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse bei Personen mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko. Berücksichtigt werden in erster Linie die kürzlich veröffentlichten Resultate der sogen. TIPS-3-Studie («The International Polycap Study-3»). Unter der Bezeichnung Polypill wurde eine fixe Kombination von vier Medikamenten (Atenolol, Hydrochlorothiazid, Ramipril, Simvastatin) in einer grossen Multizenterstudie mit Placebo verglichen. Auch die Wirkung der Zugabe einer kleinen Acetylsalicylsäure-Dosis wurde untersucht. Die grosse Mehrzahl der Teilnehmenden stammte aus asiatischen Ländern. Nach durchschnittlich viereinhalb Jahren waren unter der Polypill nur rund 1% weniger Ereignisse aufgetreten als unter Placebo. Der «Arzneimittelbrief» hält die Polypill für Länder mit geregeltem Zugang zu medizinischer Versorgung für kaum geeignet.
In einer aktuellen Ausgabe des «Medical Letter on Drugs and Therapeutics» wird Pitolisant (Wakix®), das seit kurzem auch in der Schweiz zugelassen ist, besprochen. Pitolisant, ein Histamin-H3-Rezeptorantagonist, war in Dop-pelblindstudien bei Narkolepsie-bedingter exzessiver Tagesschläfrigkeit wirksamer als Placebo, jedoch nicht eindeutig ebenso wirksam wie Modafinil (Modasomil®). Immerhin ist das neue Medikament auch bei Kataplexie wirksamer als Placebo. Problematisch kann sein, dass es das QT-Intervall verlängert und primär vom polymorph vererbten CYP2D6 metabolisiert wird. Daraus folgende unerwünschte Wirkungen und Interaktionen sind oft schwierig vorhersehbar. Der «Medical Letter» rät, statt des teuren neuen Mittels zunächst andere Medikamente einzusetzen.
Polypill eher enttäuschend
Der deutsche «Arzneimittelbrief» befasst sich in einer aktuellen Ausgabe mit der Polypill als Primärprophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse bei Personen mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko. Berücksichtigt werden in erster Linie die kürzlich veröffentlichten Resultate der sogen. TIPS-3-Studie («The International Polycap Study-3»). Unter der Bezeichnung Polypill wurde eine fixe Kombination von vier Medikamenten (Atenolol, Hydrochlorothiazid, Ramipril, Simvastatin) in einer grossen Multizenterstudie mit Placebo verglichen. Auch die Wirkung der Zugabe einer kleinen Acetylsalicylsäure-Dosis wurde untersucht. Die grosse Mehrzahl der Teilnehmenden stammte aus asiatischen Ländern. Nach durchschnittlich viereinhalb Jahren waren unter der Polypill nur rund 1% weniger Ereignisse aufgetreten als unter Placebo. Der «Arzneimittelbrief» hält die Polypill für Länder mit geregeltem Zugang zu medizinischer Versorgung für kaum geeignet.
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Unabhängige Quellen (Mai 2021) (31. Mai 2021)
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