• Kardiotoxizität von Trastuzumab bestätigt
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 31. August 2012

Gemäss einer bisher erst online veröffentlichten Kohortenstudie erhöht Trastuzumab (Herceptin®) das Risiko der Erkrankung an Herzinsuffizienz oder Kardiomyopathie massiv. Die Studie umfasst 12'500 Frauen, die an Brustkrebs erkrankt waren; 46,5% dieser Frauen erhielten keine Chemotherapie. Bei Frauen, die mit Trastuzumab (allein) behandelt wurden, betrug im Vergleich mit unbehandelten Frauen die "Hazard Ratio" (HR), herzkrank zu werden, 4,12 (95%-Vertrauensintervall 2,30 - 7,42). Noch grösser war die "Hazard Ratio", wenn eine Frau Trastuzumab und Anthrazykline erhielt (HR 7,19, CI 5,00-10,35).

Link zum erwähnten Text in J Natl Cancer Inst.
Link (für Abonnentinnen und Abonnenten) zum pharma-kritik-Text zur Kardiotoxizität onkologischer Medikamente

  • Marktrückzug von Alemtuzumab (MabCampath®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 24. August 2012

Alemtuzumab, ein monoklonaler Antikörper, der bislang zur Behandlung gewisser Formen der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) zur Verfügung stand, wird in Europa vom Markt genommen. Es handelt sich dabei um einen freiwilligen Entscheid der Herstellerfirma, dessen Hintergrund kommerzieller und nicht medizinischer Natur ist; so scheint das Medikament auch bei Multipler Sklerose (MS) zu helfen und soll in diesem – mehr Umsatz versprechenden – Anwendungsgebiet neu positioniert werden.


Mitteilung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: Information und Stellungnahme der zur Marktrücknahme von MabCampath® (Alemtuzumab)

  • Calcitonin (Miacalcic®): Keine Langzeitanwendung mehr empfohlen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 13. August 2012

Da eine längerfristige Verabreichung von Calcitonin mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist, soll das Medikament gemäss der europäischen Arzneimittelbehörde EMA nur noch in Ausnahmefällen verordnet werden. Dazu gehören die Gabe bei plötzlicher Immobilisation, um einen Knochenabbau zu verhüten (max. 2 bis 4 Wochen), die Behandlung bei Morbus Paget, wenn keine Alternativen in Frage kommen (in der Regel max. 3 Monate), sowie die tumorbedingte Hyperkalzämie.