• Idiopathische Lungenfibrose: häufig benutztes Therapieschema in Frage gestellt
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 29. Juni 2012

Die Kombination von Prednison, Azathioprin (Imurek® u.a.) und hochdosiertem Acetylcystein (Fluimucil® u.a.) – eine Behandlungsmöglichkeit bei idiopathischer Lungenfibrose – wurde in einer Doppelblindstudie mit Acetylcystein allein und mit Placebo verglichen. Nachdem man einen ersten Teil der Daten analysiert hatte, zeigte sich, dass die Kombinationstherapie gegenüber Placebo keine klinische Verbesserung erwarten lässt und sogar mit einer erhöhten Hospitalisations- und Sterberate verbunden ist. Angesichts dessen wurde der Studienarm mit der Kombination vorzeitig aufgehoben.

Kurzbeschreibung der Studie aus dem «New England Journal of Medicine»: Prednisone, Azathioprine, and N-Acetylcysteine for Pulmonary Fibrosis

Ausführliche Übersicht zur idiopathischen Lungenfibrose: Idiopathic Pulmonary Fibrosis: Evidence-based Guidelines for Diagnosis and Management

  • Tolperison (Mydocalm® u.a.) nur noch sehr eingeschränkt zu verwenden
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 22. Juni 2012

Einer aktuellen Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA zufolge soll Tolperison, ein zentral wirkendes Muskelrelaxans, nur noch bei erwachsenen Personen verordnet werden, die nach einem Schlaganfall unter Spastizität leiden. Bei anderen Indikationen bestehe kein positives Nutzen/Risiko-Verhältnis, da die Wirksamkeit zum Teil schlecht belegt und das Mittel mit einem bislang unterschätzten Risiko von Überempfindlichkeitsreaktionen behaftet sei.

Informationen der EMA: European Medicines Agency recommends restricting use of tolperisone medicines und Questions and answers on the review of tolperisone-containing medicines

Früherer BDN-Text zum Thema: Anaphylaktische Reaktionen unter Tolperison (Mydocalm®)

  • Entzündliche Augenerkrankungen bei Bisphosphonaten
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 14. Juni 2012

In einer retrospektiven Kohortenstudie zeigte sich, dass nach der erstmaligen Verschreibung eines (oralen) Bisphosphonates häufiger eine Uveitis oder Skleritis auftritt. Im Falle der Uveitis errechnete man ein relatives Risiko (RR) von 1,45 und eine «Number needed to harm» (NNH) von 1100, im Falle der Skleritis ein RR von 1,51 und eine NNH von 370. Diese ophthalmologischen Nebenwirkungen können gravierend sein, lassen sich aber, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, als potentiell reversibel ansehen; es ist deshalb empfohlen, Patienten und Patientinnen vor einer Behandlung darauf hinzuweisen.

Volltext der Studie aus dem «Canadian Medical Association Journal»

Frühere BDN-Texte zu Bisphosphonaten: Vorhofflimmern infolge von Bisphosphonaten wie Alendronat (Fosamax® u.a.)?, Probleme der mehrjährigen Bisphosphonat-Therapie und Bisphosphonate ohne Nutzen bei der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms

  • Omega-3-Fettsäuren ohne sekundärprophylaktischen Nutzen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 6. Juni 2012

Laut einer aktuellen Metaanalyse verspricht die zusätzliche Einnahme von ω-3-Fettsäuren keinen sekundär-prophylaktischen Vorteil. Zusammengefasst wurden die Daten von über 20’000 Personen, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten und bei denen eine Supplementierung mit der in Fischöl enthaltenen Eicosapentaen- und Docosahexaensäure durchgeführt worden war. Es zeigte sich, dass die ω-3-Fettsäuren weder das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen noch die Gesamtmortalität zu reduzieren vermögen.

Metaanalyse aus den «Archives of Internal Medicine»

  • Skelettmetastasen-Behandlung mit Denosumab: Risiko von schweren Hypokalzämien
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 1. Juni 2012

Der monoklonale Antikörper Denosumab wird – in höherer Dosis und unter dem Namen XGEVA® – zur Behandlung von Skelettmetastasen bei soliden Tumoren empfohlen. Wie sich unterdessen gezeigt hat, treten damit in einer Häufigkeit von 1 bis 2% schwere, symptomatische Hypokalzämien auf, charakterisiert zum Beispiel durch psychische Veränderungen, Tetanie, epileptische Anfälle oder QT-Verlängerung. In einzelnen Fällen haben diese Hypokalzämien zum Tode geführt. Es wird deshalb empfohlen, bei der Skelettmetastasen-Behandlung mit Denosumab auf den Kalzium-Spiegel zu achten.

Mitteilung von «Health Canada»

«pharma-kritik»-Texte (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich) und andere Übersichten zu Denosumab: Denosumab, Denosumab bei Skelettmetastasen und The Role of RANK-Ligand Inhibition in Cancer: The Story of Denosumab