• Hormonsubstitution und Gehirn: mehr Schaden als Nutzen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 28. Mai 2003

In der Zeitschrift JAMA sind drei weitere Analysen der WHI-Studie ("Women's Health Initiative") erschienen. Sie zeigen, dass unter einer Östrogen/Gestagen-Substitution in der Postmenopause auch in Bezug auf das Gehirn mit ungünstigen Effekten zu rechnen ist. Hormone wirkten auf kognitive Funktionen weniger gut als Placebo. Das Risiko einer Demenz war mit der Östrogen/Gestagen-Kombination zweimal höher, dasjenige eines Schlaganfalls um fast ein Drittel höher als mit Placebo. Im begleitenden Editorial wird einmal mehr betont, dass Hormone höchstens noch zur vorübergehenden Behandlung von klimakterischen Beschwerden verschrieben werden sollen.

Abstracts der drei Studien aus dem JAMA:
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/289/20/2651
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/289/20/2663
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/289/20/2673

Frühere BDN-Texte zur WHI-Studie:
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn69.html
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn90.html

Östrogendossier von Infomed:
http://www.infomed.org/pharma-kritik/oestrogen.php

  • Schwere Hautnebenwirkungen unter Amifostin (Ethyol®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 2. Mai 2003

Amifostin, das als Zytoprotektivum in Kombination mit gewissen Zytostatika oder mit einer Radiotherapie verwendet wird, kann zu schweren Hautnebenwirkungen führen. Gemäss der französischen Arzneimittelbehörde sind weltweit 35 Fälle von Stevens-Johnson-Syndrom, toxischer epidermaler Nekrolyse, bullösem Erythem und anderen Hautreaktionen aufgetreten; vier Personen sind daran gestorben. Zusammen mit einer Radiotherapie betrage die Häufigkeit solcher Amifostin-bedingter Hautreaktionen schätzungsweise 6 bis 9 pro 10'000, zusammen mit einer Chemotherapie knapp 1 pro 10'000. "Dear Doctor Letter" der französischen Arzneimittelbehörde (PDF-File, "Acrobat Reader" nötig):
http://agmed.sante.gouv.fr/htm/10/filltrpsc/lpethyol.pdf