• Statine haben keinen Einfluss auf Frakturrisiko
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  • Datum: 27. April 2001

Es gibt Daten von epidemiologischen Studien, wonach Statine das Risiko osteoporosebedingter Frakturen senken würden. Resultate einer grossen Fall-Kontroll-Studie widerlegen nun diese Vermutung: Rund 60'000 Frauen und 20'000 Männer im Alter von mindestens 50 Jahren, die eine Fraktur erlitten hatten, wurden mit ebenso vielen, nicht von einer Fraktur betroffenen Kontrollpersonen verglichen. In beiden Gruppen hatten ähnlich viele Personen Statine erhalten («Odds Ratio» = 1,01), und auch bei der Verschreibungsdauer und den kumulativen Dosen fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Mit Statinen Behandelte wiesen das gleiche Frakturrisiko auf wie diejenigen Personen mit Hypercholesterinämie, die andere oder keine Lipidsenker verwendet hatten.

Zusammenfassungen der Studie (für «Medscape»-Text kostenlose Anmeldung/Passwort nötig): http://jama.ama-assn.org/issues/v285n14/abs/joc01249.html http://www.medscape.com/reuters/prof/2001/04/04.11/20010410epid002.html

Editorial zur Studie:
http://jama.ama-assn.org/issues/v285n14/ffull/jed10016.html

  • Teratogenität von Antiepileptika bestätigt sich klar
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  • Datum: 20. April 2001

Neugeborene, deren Mütter an einer Epilepsie leiden, weisen gehäuft Missbildungen auf - wobei als mögliche Ursache einerseits die Antiepileptika, andererseits die Epilepsie selbst diskutiert wurden. Eine grosse Kohortenstudie liefert nun hierzu weitere Daten: Es wurden 316 Frauen identifiziert, die während der Schwangerschaft Antiepileptika - vor allem Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin - genommen hatten. 21% der Neugeborenen wiesen Missbildungen oder andere abnorme Befunde auf (Mikrozephalie, Wachstumsverzögerung, Hypoplasien von Gesicht und Fingern); war die Mutter mit einer Kombinationstherapie behandelt worden, lag diese Rate sogar bei 28%. Hatte die Mutter keine Antiepileptika verwendet, beobachtete man nur in 6 bis 9% fetale Schäden; in dieser Gruppe waren auch 98 Frauen enthalten, bei denen zwar eine Epilepsie bekannt war, man jedoch in der Schwangerschaft auf eine Medikation verzichtet hatte.

«Abstracts» zur Studie (für «Medscape»-Zusammenfassung kostenlose Anmeldung/Passwort nötig):
http://www.nejm.org/content/2001/0344/0015/1132.asp http://www.medscape.com/reuters/prof/2001/04/04.12/20010411epid005.html

  • Östrogene in der Postmenopause sind mit erhöhtem Ovarialkarzinom-Risiko assoziiert
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  • Datum: 4. April 2001

Gemäss einer Studie, die in der Zeitschrift JAMA publiziert worden ist, steigt mit einer Östrogenbehandlung bei Frauen in der Postmenopause vermutlich auch das Risiko eines Ovarialkarzinoms. Über 200'000 Frauen, die sich in der Postmenopause befanden, waren vierzehn Jahre lang beobachtet worden. Während der Studie starben 944 Frauen an einem Ovarialkarzinom. Frauen, die während der Studie Östrogene nahmen, erkrankten signifikant häufiger an einem Ovarialkarzinom (relatives Risiko = 1,51). Bei den Frauen, die zu einem früheren Zeitpunkt Östrogene verwendet hatten, betrug der Faktor 1,16, wobei das Risiko um so geringer war, je weiter die Östrogenbehandlung zurücklag. Eine signifikante Zunahme des Risikos setzt eine Einnahmedauer von mehr als zehn Jahren voraus. Die Daten beziehen sich auf die reine Östrogenbehandlung; inwieweit sie auch auf die Kombination mit Gestagenen zu übertragen sind, bleibt offen.

«Abstract» der Studie aus dem JAMA:
http://jama.ama-assn.org/issues/v285n11/abs/joc01947.html