Schlafmittel bei älteren Leuten ohne überzeugendes Nutzen-Risiko-Verhältnis

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 2. Dezember 2005

In einer Metaanalyse untersuchte man das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Schlafmitteln bei über 60-jährigen Personen, wobei sich die Daten hauptsächlich auf Benzodiazepine und Benzodiazepinrezeptor-Agonisten (Zolpidem = Stilnox® u.a., Zopiclon = Imovane®, Zaleplon = Sonata®) beziehen. Es zeigte sich, dass Hypnotika – mit zwar signifikanten, jedoch geringradigen Unterschieden – die subjektive Schlafqualität verbessern, die Schlafzeit verlängern und die Aufwachhäufigkeit vermindern. Demgegenüber verursachten die Schlafmittel aber auch deutlich häufiger Nebenwirkungen wie "Hang-over" und kognitive oder psychomotorische Störungen, was in einzelnen Fällen zu Stürzen mit Knochenbrüchen oder zu einem Verkehrsunfall beitrug. In dieser Metaanalyse kommt man zum Schluss, dass bei älteren Leuten unter Hypnotika die Wahrscheinlichkeit irgendeiner Nebenwirkung höher ist als die Aussicht auf einen verbesserten Schlaf. Volltext der Metaanalyse aus dem "British Medical Journal":
http://bmj.bmjjournals.com/cgi/content/full/331/7526/1169

News: Schlafmittel bei älteren Leuten ohne überzeugendes Nutzen-Risiko-Verhältnis (2. Dezember 2005)
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