Fiebersenkung mit Paracetamol bei Intensivpatienten und -patientinnen ohne Nutzen

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 2. Dezember 2015

Auf Intensivstationen ist es üblich, dass man Fieber medikamentös zu senken versucht – unter der Annahme, dass eine erhöhte Temperatur eine zusätzliche Belastung für den Körper darstellt. Diese Hypothese war nun in einer Doppelblindstudie überprüft worden. 690 Personen, die auf einer Intensivstation hospitalisiert waren und deren Temperatur mindestens 38 °C betrug, erhielten doppelblind Paracetamol (Perfalgan® u.a., 4-mal 1 g/Tag intravenös) oder Placebo. Die Behandlung wurde gestoppt, sobald das Fieber verschwunden oder eine antibiotische Therapie beendet worden war; im Maximum dauerte sie 28 Tage. Primärer Endpunkt waren, über einen Zeitraum von 28 Tagen ermittelt, die «Intensivstation-freien Tage», die durch die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation und die Mortalität bestimmt werden. Die Zahl dieser «Intensivstation-freien Tage» erreichte in der Paracetamol-Gruppe 23 Tage und in der Placebo-Gruppe 22 Tage, was keinen signifikantern Unterschied bedeutete.

Volltext der Studie aus dem «New England Journal of Medicine»: Acetaminophen for Fever in Critically Ill Patients with Suspected Infection

News: Fiebersenkung mit Paracetamol bei Intensivpatienten und -patientinnen ohne Nutzen (2. Dezember 2015)
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