Erhöhtes Frakturrisiko unter Rosiglitaon (Avandia®) und Pioglitazon (Actos®)

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 18. April 2007

In der kürzlich veröffentlichten ADOPT-Studie ("A Diabetes Outcome and Progression Trial") hatte man über mehrere Jahre die Blutzuckerkontrolle unter verschiedenen oralen Antidiabetika untersucht. Wie Arzneimittelbehörden mitteilen, hat eine zusätzliche Nebenwirkungsanalyse nun ergeben, dass unter Rosiglitazon häufiger Frakturen aufgetreten waren als unter den beiden Vergleichssubstanzen Metformin (Glucophage® u.a.) und Glibenclamid (Daonil® u.a.), wobei sich dieser Unterschied nur bei Frauen fand (mit einer Frakturinzidenz – pro 100 Personenjahre – von 2,7 bei Rosiglitazon, 1,5 bei Metformin und 1,3 bei Glibenclamid).

Auch bei Pioglitazon zählte man, nachdem man die klinischen Studien überprüft und zusammengefasst hatte, bei Frauen mehr Frakturen als in den Kontrollgruppen.

Der Grund, weshalb Glitazone das Frakturrisiko beeinflussen könnten, ist nicht klar.

Amerikanische "Dear Doctor Letters" zu Rosiglitazon und Pioglitazon:
http://www.fda.gov/medwatch/safety/2007/Avandia_GSK_Ltr.pdf
http://www.fda.gov/medwatch/safety/2007/Actosmar0807.pdf

Abstract der ADOPT-Studie:
http://content.nejm.org/cgi/content/abstract/355/23/2427

"pharma-kritik"-Texte zu Rosiglitazon und Pioglitazon:
http://www.infomed.org/pharma-kritik/pk09a-99.html
http://www.infomed.org/pharma-kritik/pk17a-00.html

Frühere BDN-Texte zu Glitazonen:
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn55.html
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn187.html

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